Andacht vom 03.02.2005:
Die Entführung
Denn ich allein weiß, was ich mit euch vorhabe: Ich, der Herr, werde euch Frieden schenken und euch aus dem Leid befreien. Ich gebe euch wieder Zukunft und Hoffnung. Jeremia 29,11 (Hoffnung für alle)
Europäische Einwanderer hatten sich unter den Indianern angesiedelt. Aber sie waren zu den Eingeborenen grausam und betrogen sie schändlich. Nur eine Familie begegnete den Indianern freundlich und mit Achtung. Einer der Eingeborenen fasste Vertrauen und besuchte diese Leute öfter.
Eines Tages erschien er aufgeregt bei diesen Siedlern und bat sie mitzukommen. Sie verstanden ihn aber nicht. Schließlich nahm der Eingeborene das Kind der Familie und rannte mit ihm fort. Die entsetzten Eltern folgten ihm. Endlich blieb der Indianer stehen und gab ihnen ihr Kind wieder. Als sie sich umschauten, sahen sie, wie die ganze Siedlung in Flammen aufging. Die Indianer hatten den Plan gefasst, alle europäischen Behausungen niederzubrennen. Nur der eine hatte seine weißen Freunde retten wollen, und da er keine andere Möglichkeit sah, sie in Sicherheit zu bringen, hatte er ihr Kind entführt. (Axel Kühner, "Eine gute Minute")
Es gibt Zeiten in unserem Leben, da verstehen wir Gottes Handeln einfach nicht. Die Ereignisse verwirren uns, rauben uns den Schlaf, und machmal machen sie uns krank. Nicht immer wendet sich die Not schon nach wenigen Augenblicken, bisweilen bleiben Fragen lange unbeantwortet. Aber gerade dann will uns der Gott des Friedens und des Trostes besonders nahe sein.
Brigitte Fasold
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
