Andacht vom 25.02.2005:
Das Vorbild
Lebt so, wie ich es euch gelehrt und weitergegeben habe und wie ihr es von mir gehört und an mir gesehen habt. Gott, der Frieden schenkt, wird euch beistehen! Philipper 4,9 (Die Gute Nachricht)
Was Paulus uns hier vermittelt, sind gültige Richtlinien. Doch verbindliche Weisungen sind heutzutage nicht gerade beliebt. Sie scheinen unsere Handlungsmöglichkeiten einzuschränken, einen Gürtel um unsere Freiheit zu schnallen. Und doch leben wir wie selbstverständlich mit Weisungen. Bei einer roten Ampel bleiben wir stehen, wir akzeptieren sie als verbindlich. Ebenso bemühen wir uns, pünktlich wie gefordert am Arbeitsplatz zu erscheinen. Wir versuchen nach bestem Wissen und Gewissen unsere beruflichen oder häuslichen Pflichten zu erfüllen. - Wenn es beispielsweise keine DIN-Normen gäbe, keine Standards, keine strengen Auflagen des TÜV, dann ginge es recht gefährlich zu in unserer technisch organisierten Welt. Wie gut also, dass es verbindliche Regeln gibt und wir im Allgemeinen darauf vertrauen können, dass sie beachtet werden. Ungehalten sind wir, wenn Unternehmer oder Beamte, Politiker oder Wissenschaftler ihre eigenen Maßstäbe anlegen, wenn zum Beispiel Bauherren die Bauvorschriften nicht befolgen und dann Menschen auf dem Gewissen haben, die in einem eingestürzten Haus umgekommen sind.
Die Richtlinien, die Paulus uns weitergibt, sind nicht als Gängelei gedacht, sondern als moralische Schutzvorrichtung. Sie ermöglichen uns, in Sicherheit und Frieden zu leben. Eine dieser Weisungen, die Paulus besonders am Herzen liegt, soll dich heute den Tag über begleiten: Handle nicht aus Selbstsucht oder Eitelkeit! Denke nicht an deinen eigenen Vorteil, sondern an den der anderen! (nach Phil 2,3.4)
Christian Noack
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.