Andacht vom 17.03.2005:
Hochzeitstag
Ihr Männer, liebt eure Frauen, wie auch Christus die Gemeinde geliebt hat. Epheser 5,25
In dem Buch "Gott liebt leere Hände" erwähnt Hans-Jürgen Schulz einen Brief, den Adalbert Stifter 1866 zum 29. Hochzeitstag seiner Frau schrieb. Darin steht: "Heuer, wie im vorigen Jahr, will es die Verkettung der Umstände, deren wir nicht Herr sind, dass wir diesen Tag nicht miteinander feiern können. Ich sende Dir also diese Zeilen. Nimm sie freundlich in Dein Herz.
In diesen 29 Jahren haben wir viele Freuden miteinander geteilt. Wir haben auch manches Ungemach und Unglück und harte Schicksalsschläge gemeinsam getragen. Die Freude hat uns beglückt. Ungemach hat unsere Herzen fester aneinander gebunden und hat sie geläutert. Ich danke Dir für Deine wandellose Treue und für Deine unbegrenzte Liebe in diesen 29 Jahren. Ich danke Dir für alles Gute und Herzliche, das Du mir zugewendet hast. Die Verbindung mit Dir ist das Glück meines Lebens geworden. Die Hochachtung, die ich für Deinen Wandel fasste, hat auch mein Wesen besser gemacht...
Bitte verzeih mir die eine oder andere Kränkung, die ich Dir zugefügt habe! Mein Herz wusste nichts davon. Wenn es in Übereilung geschah, so ist schwere Reue in meinem Gemüte darauf erfolgt. Du hast mir alles Liebe in größerem Maße zuteil werden lassen, als ich es verdiente. Gott wird dieses Geschenk für die Zeit, die uns noch miteinander zu leben vergönnt ist, erhalten. Ich werde Dich ehren und lieben, solange ich lebe. Und wenn wir das Schönste, das wir hienieden haben, in ein Jenseits mitnehmen können, so werde ich Dich auch in diesem Jenseits ehren und lieben. Ich bitte Gott, dass er Dich wohl und glücklich erhalte und dass er uns noch eine Zeit zusammen gönne ..."
Gott hat nie aufgehört, die zu segnen, die das Ehegelöbnis ernst nehmen und einander die Treue halten.
Heinz Starke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.