Andacht vom 13.04.2005:
Tiefe Freude
Darum seid ihr schon jetzt von unaussprechlicher Freude und seligem Jubel erfüllt. Denn ihr seid gewiss, dass euer Vertrauen euch die endgültige Rettung, das unvergängliche Leben, bringen wird. 1.Petrus 1,8.9 (Die Gute Nachricht)
Unaussprechliche Freude? Jubel, weil ich gewiss bin, dass ich in Gottes neuer Welt leben werde? Nein, werden die meisten denken, das kenne ich nicht. Aber sagt nicht die Bibel, dass Gott der Herr uns annimmt, wie wir sind, dass er uns vergibt und uns ein neues Leben schenkt, wenn wir ihm vertrauen? Ja, das hoffen wir. Vielleicht glauben wir es sogar - mit dem Kopf. Aber in unserem Herzen bleiben wir unsicher. Darum stellt sich bei uns auch nicht die Freude ein, von der Petrus spricht.
Warum bleiben wir so unsicher? Womöglich haben andere, mit denen wir zusammenleben, uns immer wieder spüren lassen, dass wir nicht viel taugen, dass wir Versager oder gar unerwünscht sind. Oder wir haben uns Annahme und Liebe bisher nur durch Leistung verschafft. Vielleicht mögen wir uns auch selbst nicht, und wir meinen, Gott sähe uns auch so. Aber ist Gott der Herr denn wie ein Mensch? Nein, er ist ganz anders. Er selbst hat uns gezeigt, wie er ist. Im Leben, Sterben und Auferstehen Jesu Christi hat Gott sichtbar, fassbar, ja erlebbar gemacht, wie sehr er uns liebt und wie schmerzlich es für ihn ist, wenn wir nicht an seine Liebe glauben. Doch wir können fest darauf vertrauen, dass er uns vergibt, uns neues Leben schenkt. Mit diesem Vertrauen wächst unsere Liebe zu Gott, außerdem die Fähigkeit, uns selber anzunehmen, und die Liebe zu unserem Mitmenschen. Wir verändern uns, werden unseres Glaubens gewiss. Manchmal erleben wir dann die "unaussprechliche Freude und den seligen Jubel" ganz tief drinnen in unserem Herzen.
Wilfried Müller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.