Andacht vom 30.04.2005:
Eigenartig
Nehmt euch gegenseitig an, so wie ihr seid, denn auch Christus hat euch ohne Vorhehalte angenommen. Auf diese Weise wird Gott geehrt. Römer 15,7 (Hoffnung für alle)
Die achtjährige Sara kommt aufgebracht nach Hause. "Die haben mich heute in der Schule alle ausgelacht, nur weil ich rote Haare habe." Die Mutter merkt, dass Sara nicht nur verärgert ist, sondern auch verletzt. "Rote Haare sind doch schön", versucht die Mutter zu trösten, "der liebe Gott hat sie gemacht."
Jeder Mensch ist von Gott geschaffen und einmalig in seinem Aussehen und seinem Charakter. Aber nicht jeder gefällt sich, wie Gott ihn gemacht hat. Ob es die Haarfarbe ist, die Nase, die Figur oder charakterliche Eigenheiten - sich selbst zu akzeptieren, wie man ist, fällt manchem schwer.
Wenn uns schon die Selbstannahme Probleme bereitet, wie kann es uns dann gelingen, unsere Mitmenschen zu akzeptieren, zumal wenn sie aus einem fremden Land stammen, eine andere Hautfarbe und eine andere Kultur haben?
Paulus nennt den Römern ein Vorbild, von dem sie"abgucken" dürfen: Jesus Christus. Wer erlebt hat, dass Christus ihn annimmt, mit allen Fehlern und Schwächen, hat eine wichtige Erfahrung gemacht, die auch sein Verhalten anderen gegenüber prägen wird. Indem wir unseren Mitmenschen in seiner Andersartigkeit akzeptieren und bemüht sind, ihm mit wohlwollender Offenheit zu begegnen, kommen wir der Aufforderung des Paulus nach.
Weil ich von Christus angenommen bin, kann ich mich selber annehmen, kann ich den anderen annehmen. Und dazu darf ich Gottes Hilfe in Anspruch nehmen.
Sandra C. Wieschollek
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.