Andacht vom 11.05.2005:
Reflexion
Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben. Johannes 8,12
Christus bringt in diesem Text drei Grundwahrheiten zum Ausdruck. Erstens: Wir Menschen leben grundsätzlich in Finsternis. Zweitens: Der Mensch kann aus der Finsternis ins Licht kommen. Drittens: Christus ist das Licht der Welt oder, wie es im Grundtext heißt, das Licht des Kosmos. Er sagt uns auch, wie wir zum Licht gelangen, nämlich indem wir uns ihm zuwenden, ihm nachfolgen, uns von ihm erleuchten lassen.
Aus der Physik wissen wir, dass elektromagnetische Lichtwellen für unser Auge unsichtbar sind. Das haben Forscher im Weltraum beobachtet, der ihnen völlig schwarz erschien. Erst wenn Licht auf Materie trifft, wird Licht beziehungsweise Materie sichtbar. Wenn nun das Licht Jesus Christus uns erreicht hat, treten wir als neue Menschen in Erscheinung, als Menschen des Lichts. Dann hat Gottes Licht uns verwandelt, und wir werden tun können, was der Herr Jesus von seinen Nachfolgern erwartet: "So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen." (Mt 5,16) Die göttliche Lichtquelle hat uns, die wir in Finsternis lebten, zu Lichtern gemacht, die nun als Nachfolger Jesu selber leuchten. Ob wir solche Lichter sein wollen, dazu lässt Gott uns die volle Entscheidungsfreiheit. Wir können uns dafür, aber auch dagegen entscheiden. Solche Freiheit räumt Satan den Menschen nicht ein. Er bindet alle, die dem Licht Gottes bewusst ausweichen, in der Finsternis, der Sünde, wie in einem schwarzen Loch. Diejenigen aber, die Ja gesagt haben zum Angebot des Herrn Jesu, können wie David überzeugt sein: "Der Herr ist mein Licht und mein Heil; vor wem sollte ich mich fürchten?" (Ps 27,1)
Wolfgang Andersch
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.