Andacht vom 31.05.2005:
Ziel verfehlt?
Ich schäme mich des Evangeliums von Christus nicht, denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle, die daran glauben. Römer 1,16
Kinder zeigen gern, wieviel Kraft sie schon haben. Jugendliche demonstrieren ihre Stärke in sportlichen Leistungen. Ältere Menschen verfügen meistens mehr über seelische als über körperliche Kraft. Sie haben dieses innere Stehvermögen in jahrzehntelangem Zusammenleben mit anderen Menschen erworben. Sie haben - wenn auch mühsam - gelernt, ihrem Nächsten geduldig zuzuhören, sich um ihn zu kümmern, ihm, wenn erforderlich, zu vergeben und selber nicht zu verzagen. Solche Kraft wünscht sich jeder, auch der jüngere Mensch. Wie kann man sie erlangen? Man empfängt sie durch das Evangelium, "denn es ist eine Kraft Gottes, die da selig macht alle ..."
Die Empfänger des Paulusbriefes verstanden, was mit "selig machen" gemeint ist: Rettung des Sünders vor dem gerechten Zorn Gottes. Hierbei geht es um die Sünde, nicht nur um das Sünde-Tun. Bereits in 1. Mose 8,21 heißt es: "Das Dichten und Trachten des menschlichen Herzens ist böse von Jugend auf." Sünde bedeutet also nicht irgendeine psychische Fehlorientierung, die der Therapeut heilen könnte, sondern sie ist Zielverfehlung des ganzen Lebens, ist Leben an Gott vorbei. Bei dieser grundlegenden Verfehlung hat der Mensch den ewigen Tod zu erwarten. Aber wer dem Evangelium Glauben schenkt, braucht nicht zu verzagen. Ihm sagt die Frohbotschaft, dass Gott ihm gnädig ist, weil er Jesus Christus als seinen Retter annimmt.
Paulus schreibt: "Zu dieser Guten Nachricht bekenne ich mich offen ... denn in ihr wirkt Gottes Macht. Sie bringt allen Menschen Rettung, die ihr glauben." (GN) Wer diesem "Rettungsring", der erlösenden Kraft Jesu Christi, vertraut, ist gerettet für das Leben mit ihm.
Esther Wurl
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.