Andacht vom 09.07.2005:
Vergiss Alzheimer!
Hüte dich nur und bewahre deine Seele gut, dass du nicht vergisst, was deine Augen gesehen haben, und dass es nicht aus deinem Herzen kommt dein ganzes Leben lang ... 5. Mose 4,9
Kennst du das auch? Du schlägst das Andachtsbuch auf und versuchst dich zu erinnern, welches Thema gestern dran war! Wäre ich bloß nicht so vergesslich!
Es gibt ein Vergessen aus Sorglosigkeit. Davor warnte Gott sein Volk am Horeb. Eine andere Form des Vergessens ist das physiologische Vergessen, eine Vergesslichkeit wider Willen. Wir ärgern uns, wenn wir Namen, Bibeltexte, Ereignisse und anderes nicht parat haben. Fast jeder von uns hat schon von der Alzheimerschen Krankheit gehört, viele fürchten sich davor.
Auch ohne Alzheimer gehört Vergesslichkeit zum Altern. Ein gutes Gegenmittel ist die ständige Beschäftigung mit geistigen und geistlichen Dingen. Mein Vater betrieb sein Leben lang Bibelstudium, so setzte er sich beispielsweise jede Woche mit dem Stoff der Bibelschule auseinander. Es war ihm eine gute Gewohnheit geworden. Gleichzeitig schärfte dies seinen Geist. Er starb mit 83 Jahren. Trotz Alzheimer konnte er fast bis zum Schluss noch beten.
Wie tröstlich, dass Gott nicht vergisst! Er sorgt sich um den Lauf der Natur (Lk 12,6) und weiß um unseren Dienst (Hbr 6,10).
Schaff dir eine Strategie gegen das Vergessen! Lies täglich in der Bibel, befasse dich mit dem Wochenthema der Bibelschule! Lernen ist anstrengend, deshalb lieben Kinder die Schule nicht. Lernen hilft aber, der Gehirnverkalkung vorzubeugen. Die einfachste Form des Lernens ist das Lesen, die unwirksamste wahrscheinlich das Fernsehen, die frömmste das Danken. Wer danken will, muss sich erinnern. Wer sich erinnern will, kann danken!
Herr, schenke uns, dass wir auch in unserer letzten Stunde noch an dich denken können!
H. Wietrichowski
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.