Andacht vom 01.08.2005:
Ultimativer Nobelpreis
Denn in ihm [Christus] liegen alle Schätze der Weisheit und der Erkenntnis verborgen. Kolosser 2,3 (Jörg Zink)
Schon im Alten Testament spielten Weisheit und Erkenntnis eine wichtige Rolle. Die Gläubigen taten sich allerdings leichter, das zu leben, was sie konkret erkannt hatten, weil sie kaum zwischen theoretischer Erkenntnis und Glaubenspraxis unterschieden. So will auch die Thora mehr als nur Gesetzbuch sein - deshalb enthält sie Weisungen für alle Lebensbereiche des Volkes Gottes. Salomo schrieb: "Der Weisheit Anfang ist die Furcht des Herrn, und den Heiligen erkennen, das ist Verstand." (Spr 9,10) Dann entfaltete er in vielen "Lebensweisheiten", wie göttliche Weisheit für uns zur Lebenshilfe wird.
Die Worte des weisen Salomo führen uns auch ins Neue Testament, in dem wir die geförderten Schätze in Jesus Christus selbst entdecken. Dies zu erleben, ist weniger eine Frage der Intelligenz (obgleich man den Verstand dafür keinesfalls "abschalten" muss), sondern vielmehr eine Frage der Bereitschaft, sich im Glauben auf Christus einzulassen, ihm zu folgen, seine Gedanken nachzudenken und nach seinem Vorbild zu leben.
Im Kolosserbrief hat sich Paulus dem Ziel verschrieben, der dortigen Christengemeinde Gott in seinem Sohn neu vor Augen zu "malen" (vgl. auch Gal 3,1). Von ihm sollen sie ganz groß denken, denn "kein Mensch kann wirklich an Erkenntnis und Einfluss hervorragen, wenn er nicht mit dem Gott der Weisheit und Macht selbst verbunden ist" (E. G. White).
Ich möchte mich dem anschließen und meinen Herrn mit Lob und Dank erhöhen: "Wenn ich, o Schöpfer, deine Macht, die Weisheit deiner Wege, die Liebe, die für alle wacht, anbetend überlege: So weiß ich, von Bewunderung voll, nicht, wie ich dich erheben soll, mein Gott, mein Herr und Vater." (Christian Fürchtegott Geliert, 1757)
Albrecht Höschele
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.