Andacht vom 31.08.2005:
Wenn der Wecker mehrmals klingelt ...
Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt. Römer 12,11
Wenn wir an unser heutiges Tagespensum denken, sind wir vielleicht versucht, als Tagesspruch lieber den verbreiteten Satz zu wählen: "Die meisten Arbeiten erledigen sich durch Liegenlassen von selbst."
Gibt es das noch, dass jemand freudig zur Arbeit oder an die Aufgaben im Haushalt geht? Ganz vorbildlich war ein Siebenjähriger aus Klein-Winternheim bei Mainz. Als sein falsch gestellter Wecker kurz vor drei Uhr morgens klingelte, stand er sofort auf, machte sich fertig, nahm seinen Ranzen und rief seiner schlafenden Mutter noch einen Gruß zu. Um drei Uhr fünfzehn wurde er auf seinem Weg zur Schule von einem Zeitungsausträger entdeckt. Die Polizei brachte den Frühaufsteher erst einmal wieder nach Hause.
Wie reagieren wir beim Weckerklingeln am Wochenende? Na ja, wir wollen nicht zu persönlich werden. Paulus denkt in seinem oben zitierten Wort eigentlich auch nicht an die täglichen Aufgaben und Pflichten, obwohl das Wort sicher auch diesbezüglich seine Bedeutung hat. Der Apostel denkt mehr an unsere geistlichen Pflichten. Es lohnt sich, ein wenig im Zusammenhang unseres heutigen Andachtswortes zu "stöbern". Da ist von Liebe zu den Gemeindegliedern, vom Gutes-Tun, vom Dienst für Gott, von Fürsorge und Gastfreundschaft und Einigkeit die Rede. In diesen Dingen sollen wir nicht träge sein. Oder hat etwa Robert Jungk, ein österreichischer Zukunftsforscher, Recht, wenn er sagt: "Es gilt nicht mehr der Satz: Denn sie wissen nicht, was sie tun. Heute muss es heißen: Sie tun nicht, was sie wissen."
Handeln wir doch lieber nach dem Grundsatz, den uns Paulus nahe legt: Seid nicht träge in dem, was ihr tun sollt.
Jochen Graupner
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
