Andacht vom 21.09.2005:
Menschenpläne - Gottes Pläne
Sträubt euch nicht gegen das, was der Herr von euch erwartet; begreift endlich, was er von euch will! Epheser 5,17 (Hoffnung für alle)
"Ich will", das ist der Kampfruf des Menschen von heute. Er fordert und verlangt sein Recht. Er führt seine ehrgeizigen Pläne aus und geht dafür bisweilen auch "über Leichen". Der moderne Mensch überschlägt schon im Voraus die Kosten für das, was er tut. Er ist gar nicht bereit, ohne Lohn zu arbeiten - es muss ja am Ende etwas für den Einsatz herausspringen.
Der Begründer des Jesuitenordens, Ignatius von Loyola, forderte von seinen Ordensbrüdern bedingungslosen Gehorsam. In einem Gebet formuliert er: "Lehre uns, lieber Herr, dir zu dienen, wie du es verdienst; zu geben und die Kosten nicht zu scheuen; uns zu mühen und nicht nach Ruhe zu fragen; zu kämpfen und der Wunden nicht zu achten, zu arbeiten und keinen Lohn zu begehren als nur den, dass wir gewiss seien, deinen Willen zu tun."
Wie ist das mit unserem Einsatz für Gott? Achten wir auf die "Kosten", auf die Wunden und Verletzungen, wenn wir ihm nachfolgen? Wollen wir nach der Aufrechnung dann etwas für uns "herausspringen sehen"? Und wie geht es uns, wenn wir merken, dass seine Pläne und unsere Pläne nicht deckungsgleich sind?
Gottes Erwartungen und unsere Erwartungen verraten oftmals unterschiedliche Ziele. Uns darf es einfach nicht egal sein, was Gott über uns denkt. "Sag mir, womit du dich beschäftigst, und ich sage dir, wohin dein Leben steuert!", sagte neulich ein Fernseh-Show-master.
Als Christ geht es nicht darum, möglichst viel zu tun, sondern darum, das zu tun, was der Herr will. Unsere wohl gemeinten Aktivitäten "für den Herrn", die fromm und geistlich aussehen, sind häufig Beiträge, die uns Anerkennung und Bestätigung bringen sollen. Jeder von uns muss sich die Frage gefallen lassen: Sind es eigenwillige Aktionen, oder entsprechen sie dem Willen Gottes?
Beate Strobel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.