Andacht vom 17.10.2005:
Navigation woher?
Alle Zugvögel kennen ihre Ordnung und gehen und kommen zu der Zeit, die ich ihnen bestimmt habe; der Storch, die Taube, die Schwalbe, die Drossel. Nur mein Volk hält sich nicht an die Ordnungen, die ich ihm gegeben habe. Jeremia 8,7 (Die Gute Nachricht, rev.)
Heute weiß man weit mehr über Vogelflug und Vogelzug als zu Zeiten Jeremias. Moderne Forschungsergebnisse haben das Wunder noch größer gemacht. Kenntnisse über Flugrouten und Orientierung lassen uns staunen - und geben weitere Rätsel auf. Doch darum geht es hier nicht, obwohl ein Anstoß zu aufmerksamer Beobachtung der Geschöpfe Gottes durchaus angebracht ist. Vielleicht sehen wir gerade in diesen Tagen, wie sich die Schwalben zur Reise gen Süden sammeln.
Dem Propheten Jeremia ging es um das Volk Gottes, den Gläubigen schlechthin. Was er bei seinen Zeitgenossen zu sehen bekam, machte ihn traurig. Selbst was als ganz normales Verhalten zu erwarten gewesen wäre, gab es nicht. Und so klagt Jeremia: "Der Herr sagt: Wenn einer hinfällt, steht er dann nicht schnell wieder auf? Wenn einer vom Weg abkommt, kehrt er nicht gleich wieder um? ... Sie haben ihren Irrtum nicht erkannt. Niemand bereut seine Schlechtigkeit, niemand fragt sich: Was habe ich getan? Alle rennen auf ihrem Irrweg weiter wie Pferde, die sich in die Schlacht stürzen." (V. 4-6 GN)
Wer bist du denn, du Nachfolger Jesu, in dieser Zeit? Du musst nicht länger liegen bleiben und versagen. Besinne dich auf das, was Gott an dir getan hat! Deine Schuld ist vergeben, die Erlösung vollbracht. Und wenn du dich verlaufen hast, so kehre um! "Wer umkehrt, gerät in die Wagenspur des lebendigen Gottes. In der Umkehr ersteht der Mensch neu als Gottes Kind." (Martin Buber)
Die Ermunterung Jeremias im Bild der Zugvögel spricht uns an! Gott hat uns Ordnungen gegeben, die uns wie ein Kompass die richtige Richtung zeigen! Gott wartet! Er will, dass wir nach Hause finden.
Renate Poller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.