Andacht vom 25.10.2005:
Nichts zu lachen?
Ihr und euer Haus sollt dort vor dem Herrn, eurem Gott, essen und fröhlich sein über alles, was eure Hand erworben hat, womit euch der Herr, euer Gott, gesegnet hat. 5. Mose 12,7
Wieder hat eine medizinische Studie bestätigt, was seit langem bekannt ist: Wer viel und gern lacht, schützt sein Herz. Eine Untersuchung von 300 Versuchspersonen zeigte, dass 40 Prozent der Herzpatienten eine deutlich niedrigere "Lachbereitschaft" hatten als Menschen gleichen Alters ohne Herzprobleme.
Als ich alle Stellen in meiner Bibel prüfte, die vom Fröhlichsein sprechen (mehr als 150!), fiel mir auf: Die festlichen Gottesdienste zu alttestamentlicher Zeit müssen eine sehr fröhliche Angelegenheit gewesen sein! Es wurde nicht nur gebetet, sondern auch viel gesungen, musiziert, gegessen und gelacht. Schade, dass es bei uns in der westlichen Welt überwiegend so ernst beziehungsweise freudlos zugeht!
Selbstverständlich ist einem Christen nicht immer zum Lachen zumute. Schon der weise Salomo erinnerte die Gläubigen daran, dass es Zeiten zum Lachen und Zeiten zum Traurigsein gibt. Dennoch ist die
Frage berechtigt, ob Menschen, die Gott kennen und sich von ihm geliebt wissen, nicht mehr Freude ausstrahlen sollten - denn wenn nicht die Christen, wer dann?
Peter Paul Kaspar sagt: "Der Humor, die Kunst, "trotzdem zu lachen', besteht darin, dass wir unsere gar so wenig heile Welt nicht für die letzte Wirklichkeit halten." Das ist es, was uns in Freude und im Leid helfen kann: Alles, was uns hier froh macht, können wir als Vorfreude auf die Zeit betrachten, die wir bei Jesus in seinem Reich verbringen werden. Und alles, was uns zurzeit traurig stimmt, ist vorläufig und wird restlos verschwinden, wenn Jesus, die Freude in Person, alles neu macht. Wir brauchen aber nicht erst darauf zu warten, dass er unsere Tränen abwischt, um der Vorfreude Ausdruck zu verleihen.
Eli Diez
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.