Andacht vom 01.12.2005:
Wohltuende Harmonie
Wie wohltuend ist es, wie schön, wenn Brüder, die beieinander wohnen, sich auch gut verstehen! Psalm 133,1 (Die Gute Nachricht, rev.)
Unter der Überschrift "Brüder im Lande Kanaan" wurde in einer großen deutschen Tageszeitung eine nachdenkenswerte Geschichte veröffentlicht. Sie war als Beitrag zur aktuellen Lage in Palästina gemeint, aber sie ist auch für uns hier und heute bedeutsam und des Nachdenkens wert:
Vor Jahren lebten zwei Brüder im Lande Kanaan. Der eine hatte Familie und Kinder, der andere war ledig. Gemeinsam bestellten sie ihre Felder und teilten die Ernte.
Eines Tages sagte der Bruder, der Familie hatte, zu sich: Ich brauche meine Hälfte der Ernte eigentlich nicht; denn meine Kinder sind schon groß und können selber ihren Acker bestellen. Sie werden sich das Nötige selbst erarbeiten. Mein Bruder aber, der ledig ist, sollte jetzt damit beginnen, Vorräte für seine alten Tage zu sammeln; denn er wird allein sein und keinen haben, der ihm hilft. Ich will ihm vom Überfluss meiner Ernte bringen.
Der ledige Bruder aber dachte im gleichen Augenblick: Ich bin allein und brauche nicht so viel wie mein Bruder. Der muss ja nicht nur sich, sondern auch seine Familie ernähren. Ich kann mit weniger auskommen! Heute Nacht noch will ich ihm etwas von meinem Überfluss bringen.
In dieser Nacht begegneten sich die beiden samt ihren Gaben. Als Gott die Gedanken und Taten dieser Brüder sah, sprach er zu sich: Wo solches Denken waltet, da will ich meinen Tempel errichten.
"Wie schön, wenn Brüder beieinander bleiben ... Dort will der Herr seinen Segen schenken, Leben, das für immer besteht." (V. 3 GN, rev.)
Renate Poller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
