Andacht vom 19.02.2006:
In bester Absicht
Ich habe euch schon immer geliebt, darum bin ich euch stets mit Güte begegnet. Jeremia 31,3 (Hoffnung für alle)
Die täglichen Telefonate hatten einen 43 Jahre alten Mann verdächtig gemacht. Passanten meldeten der Polizei, dass sich ein Mann regelmäßig in einer Telefonzelle nahe einer Bank und einer Postfiliale aufhielt. Der Verdacht, er wollte die Geldinstitute für einen Überfall ausspionieren, erwies sich als völlig falsch. Der liebende Ehemann nutzte lediglich seine Mittagspausen, um seine Frau anzurufen.
Leider können gute Absichten missverstanden oder sogar absichtlich negativ interpretiert werden. Das geschah schon am Anfang der Menschheitsgeschichte. Gott hatte in seiner Liebe Adam und Eva im Paradies alles gegeben, um glücklich leben zu können. Nur von einem Baum sollten sie keine Früchte essen, da sie sonst sterben müssten (1 Mo 3,5). Doch dann kam Satan in Gestalt der Schlange und behauptete das Gegenteil: "Sobald ihr davon esst, werden euch die Augen aufgehen; ihr werdet wie Gott sein und wissen, was gut und was schlecht ist. Dann werdet ihr euer Leben selbst in die Hand nehmen können." (1 Mo 3,5 GNB) Mit anderen Worten: Gott liebt euch nicht. Er will euch in Unfreiheit halten. Zerbrecht diese Fesseln und fangt an, wirklich zu leben! Eva und Adam aßen von der Frucht, doch statt der von der Schlange versprochenen Freiheit, trat das ein, wovor Gott sie in seiner Liebe gewarnt hatte.
Wenn Gott durch Jeremia spricht: "Ich habe euch schon immer geliebt", ist damit das alttestamentliche Volk Israel gemeint. Obwohl das Volk diese Liebe oft erfahren hatte, vergaß sie das immer wieder. Die Israeliten nahmen ihr Leben selbst in die Hand, um frei zu sein, aber stattdessen begaben sie sich in die Abhängigkeit von Götzen.
Diese Zusage "Ich habe euch schon immer geliebt" gilt auch uns. Viele Menschen wissen nichts von dieser Liebe Gottes, weil ihnen niemand davon berichtet hat. Andere haben davon gehört, doch sie können es nicht glauben. Sie wollen ihr Leben selbst in die Hand nehmen und geraten dabei in die Abhängigkeit moderner Götzen. Selbst Christen, die eigentlich ihr Leben nach Gottes Geboten ausrichten möchten, können sich plötzlich eingeengt fühlen, so dass sie ihren eigenen Weg gehen. Doch wahre Freiheit finden wir nur bei Gott, der uns liebt.
Holger Teubert
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.