Andacht vom 15.03.2006:
Recht geschieht ihm (ihr)!
Seid getrost und unverzagt, fürchtet euch nicht und verzaget nicht vor dem König von Assur noch vor seinem ganzen Heer, das bei ihm ist; denn mit uns ist ein Größerer als mit ihm. 2. Chronik 32,7
Die Nachbarin hatte einen Unfall, bei dem ihr der Fuß verletzt wurde. Sie konnte nur noch mit dem Stock gehen. Da sie oft unfreundlich war und ein vorlautes Mundwerk hatte, war man versucht zu denken: Das geschah ihr recht. Eine Frau, die stets freundlich und hilfsbereit war, brach sich ein Bein. Und man fragte sich: Hat sie das verdient?
In Vers 1 unseres Kapitels lesen wir: "Nach solch treuem Verhalten kam Sanherib, der König von Assur, und zog heran gegen Juda und lagerte sich vor die festen Städte und gedachte, sie an sich zu reißen." Es kann einen schockieren zu erfahren, dass König Hiskia trotz seiner Treue zu Gott mit seinem Volk in eine solche Lage geriet. Mit einem Riesenheer eroberten die Assyrer eine Stadt Judas nach der anderen und begannen mit der Belagerung Jerusalems. Menschlich gesehen war die Lage aussichtslos. Hatte Hiskia das verdient?
So zu fragen, führt in die Irre. Was als Schicksalsschlag empfunden wird, kann durchaus eine Chance sein. So erlebte es Hiskia. Er betete und Gott sandte ihm den Propheten Jesaja mit der Botschaft, die wir oben lesen. Die Bürger Jerusalems machten eine großartige Erfahrung mit Gott. Auf Befehl eines Größeren wurden die selbstsicheren Assyrer in einer einzigen Nacht durch einen Engel vernichtet und Juda war gerettet (V. 21). Dreimal berichtet die Bibel von dieser einzigartigen Erfahrung (2 Chr 32; 2 Kö 18; 19; Jes 36; 37). Das ist die Chance in unserer Not: eine Erfahrung mit Gott zu suchen.
Übrigens: Die Nachbarin (siehe oben) ist heute viel stiller und freundlicher und die nette Frau, die sich das Bein brach, ist längst wieder gesund und hat durch die Geduld, mit der sie ihr Leid trug, andere zum Nachdenken gebracht.
Solltest du heute vor scheinbar unlösbaren Problemen stehen, dann lass dir sagen: Ein Größerer ist mit uns! Inneres Aufbegehren, Sorge und Klage helfen uns nicht weiter, wohl aber das Vertrauen zu Gott.
Konrad Edel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.