Andacht vom 22.07.2006:
Mutlose Agenten
Wir sind in das Land gekommen, in das ihr uns sandtet; es fließt wirklich Milch und Honig darin und dies sind seine Früchte. 4. Mose 13,27
Die Kundschafter berichten Gutes über das Land, das sie vierzig Tage lang durchstreift haben. Und die große Weintraube, so schwer, dass ein Mann allein sie nicht tragen kann, dazu die herrlichen Granatäpfel und Feigen überzeugen das Volk, dass es wirklich ein gutes Land ist, in das Gott Israel führen will.
Schade nur, dass sie diesen ermutigenden Bericht mit ihrem "Aber" ins Gegenteil verkehren. "Aber stark ist das Volk, das darin wohnt... Wir vermögen nicht hinaufzuziehen gegen das Volk, denn sie sind uns zu stark. Und sie brachten über das Land, das sie erkundet hatten, ein böses Gerücht auf unter den Israeliten und sprachen:... "Alles Volk, das wir darin sahen, waren Leute von großer Länge. Wir sahen dort auch Riesen, Anaks Söhne aus dem Geschlecht der Riesen, und wir waren in unseren Augen wie Heuschrecken und waren es auch in ihren Augen." (V. 28.31-33)
Im Unglauben übertreiben sie maßlos und entmutigen dadurch das Volk. Die beiden gläubigen Kundschafter, die der Übertreibung widersprechen und die Sache richtig stellen wollen, werden einfach überstimmt.
"Josua ... und Kaleb ... zerrissen entsetzt ihre Gewänder und riefen den Israeliten zu: ,Das Land, das wir erkundet haben, ist sehr gut! Dort gibt es alles im Uberfluss! Wenn der Herr Gefallen an uns hat, wird er uns dorthin bringen und uns das Land schenken. Lehnt euch nicht gegen ihn auf. Ihr müsst keine Angst vor den Leuten dort haben ... Ihr braucht euch nicht vor ihnen zu fürchten, der Herr ist auf unserer Seite!'" (4 Mo 14,6-9 Hfa)
Unglaube sieht schwarz, macht verzagt und übertreibt, Glaube dagegen vertraut auf den Herrn und gibt Mut. Wir wollen nicht den alten Fehler wiederholen. Die damals verzagten, kamen nicht in das versprochene Land.
Vierzig Jahre später wurden wieder Kundschafter gesandt. Die Heidin Rahab sagte zu ihnen: "Ich weiß, dass der Herr eurem Volk dieses Land geben wird. Wir haben große Angst. Jeder hier zittert vor euch. Wir haben gehört, dass der Herr euch einen Weg durch das Schilfmeer gebahnt hat, als ihr aus Ägypten gekommen seid ... Als wir das hörten, waren wir vor Angst wie gelähmt. Jeder von uns hat den Mut verloren. Der Herr, euer Gott, ist der wahre Gott oben im Himmel und hier unten auf der Erde." (Jos 2,9-11 Hfa)
Heinz Starke
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.