Andacht vom 15.09.2006:
Wie alles auf mich abfärbt ...
So folgt nun Gottes Beispiel als die geliebten Kinder.... Epheser 5,1
In der Lutherbibel steht der erste Teil von Kapitel 5 unter der Überschrift "Das Leben im Licht". Darin gibt Paulus den Christen wichtige Ratschläge für ein Leben in der Nachfolge Jesu. Der Abschnitt wird eingeleitet mit der Aufforderung, sich an dem zu orientieren, was Gott durch Christus für uns Menschen getan hat, und ihn dadurch zu ehren. Dieser Aufruf hat bis heute nichts von seiner Bedeutung verloren. Wer zu Christus gehört, kann und will nicht einfach drauflosleben, sondern fragt sich: Was will Gott?
Das hängt auch damit zusammen, dass alles, was wir tun und was uns begegnet, Auswirkungen hat. In einem Gedicht heißt es: "Von jedem, der dir durch das Leben schritt, bleibt eine Spur an deiner Seele hangen. So bringst du am Gewand ein Stäublein mit von jedem Wege, den du bist gegangen." Jeder von uns übt Einfluss aus und ist Fremdeinflüssen ausgesetzt. Unzählige Menschen, Ideen und Erlebnisse wirken in unser Leben hinein und hinterlassen von der Kindheit bis ins Alter ihre Eindrücke. Vieles davon ist notwendig und förderlich - anderes aber nachteilig oder gefährlich. Deshalb ist es nicht gleichgültig, was ich glaube, womit ich mich beschäftige, welchen Menschen oder Ideen ich Einfluss auf mein Leben einräume, was ich über die Augen oder Ohren in meine Seele eindringen lasse. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass Paulus zwar falsche Verhaltensweisen beim Namen nennt, aber das Hauptgewicht dann auf das positive Verhalten legt. Im Brief an die Christen in Philippi rät er: "Orientiert euch an dem, was wahrhaftig, gut und gerecht, was anständig, liebenswert und schön ist. Wo immer ihr etwas Gutes entdeckt, das Lob verdient, darüber denkt nach." (Phil 4,8 Hfa)
Jesus warnte eindringlich vor der Macht des Bösen und der Verführung (Mt 24,4.11.24). Er wusste, dass auch die Seinen davor nicht verschont bleiben würden, weil sich niemand der Welt entziehen kann, in der er lebt.
"Herr, ich denke an das Gute, das du mir getan hast, und danke dir dafür. Ich erinnere mich an die Menschen, mit denen ich gelebt habe, an alle Freundlichkeit und Liebe, die ich reichlicher empfangen habe, als es mir bewusst geworden ist, an die Güte, die mich bewahrt hat in den Stunden der Angst, der Schuld und der Verlassenheit. Herr, ich danke dir, denn ich habe deine Güte erfahren."
Egon Hennig
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
