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Erschienen in:Top Life Magazin 4 / 2007

Ganz anders!

Von Typen, Charakteren und Geschlechtern

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Wir sind alle verschieden. So wie es keine zwei gleichen Schneeflocken gibt, existieren auch keine zwei gleichen Menschen. Keiner hat dieselbe Kombination von Genen, Chromosomen und DNA wie ein anderer. Jeder von uns ist ein einmaliges menschliches Wesen mit eigenen Finger- und Fußabdrücken und eigenem Stimmprofil. Wir denken nicht gleich, kommunizieren nicht auf dieselbe Weise und führen recht unterschiedlich unsere Beziehung. Schließlich sehen, hören und fühlen wir ziemlich verschieden. Wenn wir all diese Unterschiede verstehen, wird es uns helfen, besser funktionierende Beziehungen aufzubauen.

Verschiedenheiten im Lernstil

Verschiedene Persönlichkeiten bevorzugen eigene Arten des Lernens und der Kommunikation. Es gibt drei große Kategorien von Lernstilen: Lernen durch das Hören - durch Sehen - durch Bewegung (kinesthetisch).

Miteinander in Beziehung treten wird viel realistischer für uns, wenn wir unseren bevorzugten Lernstil anwenden können. Beziehungen wachsen am besten, wenn Menschen sich auf ihren bevorzugten Kommunikationsstil verlassen. Wenn man diese Unterschiede berücksichtigt, kann man seine Beziehungen wesentlich verbessern.

Der visuelle Lerntyp

Visuelle Personen verwenden Wörter wie: schauen, sehen, scheinen: "Ich sehe, worauf du hinaus willst." "Es schaut für mich nicht gut aus." "Nun schau doch, was du gemacht hast!"

Visuelle Menschen sind sehr daran interessiert, wie die Dinge aussehen. Sie machen sich oft Sorgen darüber, ob Farben zusammenpassen, ob die Stühle in einem Versammlungssaal in einer Reihe stehen. Sie sind sehr oft kritisch, was die Erscheinung betrifft.

Wenn du mit einer visuellen Person in Kontakt treten willst, tust du gut daran, etwas zu demonstrieren, etwas auf eine sichtbare Methode zu zeigen oder eine Geschichte zu erzählen, die viele visuelle Bilder enthält. Visuelle Typen müssen auf einer sehr konkreten Stufe angesprochen werden, damit sie deinen Standpunkt "sehen" können. Sie werden Geschenke wie Blumen und Kleider, die ihrem Stil und Farbgeschmack entsprechen, schätzen. Sie werden von einer schönen Tischdekoration mehr beeindruckt sein als von der Musik im Hintergrund. Eine schriftliche Mitteilung bleibt bei visuellen Personen besser haften als eine gesprochene.

Lernen durch Hören

Die gehörorientierte Person verwendet Wörter wie: horch, höre, sprich und Geräusch: "Das klingt nicht richtig für mich." "Ich höre dich." "Er will mir nicht zuhören!"

Gehörorientierte Personen sind sehr daran interessiert, wie etwas klingt. Sie lieben es, Predigten auf Tonbändern zu hören. Musik ist ein wichtiger Teil ihres Lebens. Sie machen sich Sorgen über Disharmonie bei Geräuschen. Sie werden kritisch auf die Worte achten, die die Menschen wählen, um sich auszudrücken. Sie sind auf Wörter, Gespräche und Klänge abgestimmt.

Wenn du mit gehörorientierten Personen in Verbindung treten willst, wird dir das erst möglich sein, wenn du deine Worte und Argumente gut wählst. Sie werden Gedichte und Botschaften in Liedern schätzen. Sie werden durch die Musik im Gottesdienst mehr beeindruckt sein als durch die Blumen auf dem Podium. Eine gesungene oder gesprochene Mitteilung bedeutet für gehörorientierte Menschen sehr viel. Sie möchten dich sagen hören: „Ich mache mir Sorgen um dich." Das schätzen sie mehr, als wenn sie ein sichtbares Geschenk erhalten. Worte sind sehr wichtig, und etwas auszusprechen ist für sie bedeutender als Geschriebenes.

Kinesthetisches Lernen

Kinesthetische Personen verwenden Wörter wie: fühlen, berühren, schmecken, angreifen. „Es fühlt sich nicht richtig für mich an." "Ich war so von der Geschichte berührt." Kinesthetische Personen sind sehr daran interessiert, wie sich Dinge anfühlen. Sie werden durch Geruch in einem Raum gestört oder sie fühlen sich nicht wohl, weil die Luft oder die Temperatur nicht stimmt. Sie mögen Möbel, die sich gut anfühlen, und sie interessieren sich mehr für den Geschmack des Essens als für die Tischdekoration oder die Musik im Hintergrund. Sie sind kritisch gegenüber der Art, wie sie die Menschen empfinden. Sie sind abgestimmt auf Berühren, Schmecken und Riechen.

Kinesthetiker möchten deine Liebe spüren - durch Umarmungen und körperlichen Kontakt. Es ist schwer für sie, mit einer Person, die sie nicht viel berührt, in Beziehung zu treten. Sie lieben Geschenke, die riechen oder schmecken oder die ihnen das Gefühl geben, geliebt zu werden. Was du für einen Kinesthetiker tust, ist viel wichtiger als die Worte, die du sagst oder schreibst. Eine Umarmung kann viel mehr ausdrücken als ein Gedicht oder ein Blumenstrauß. Wir teilen unsere Liebe normalerweise auf die Art und Weise mit, wie wir sie erhalten möchten. Daher wird ein visueller Mann Blumen schenken, während die kinesthetische Tochter viel lieber Schokolade oder eine Umarmung haben möchte. Eine gehörorientierte Frau wird ein Gedicht schreiben oder ein Tonband senden, das aber selten gehört wird, weil die visuelle Tochter lieber etwas Handfestes haben möchte, das sie sehen kann und das sie an die Liebe der Mutter erinnert. Wenn wir besser darauf Acht geben, wie unsere erwachsenen Kinder sprechen, worüber sie sich beklagen oder was sie zu erfreuen scheint, werden wir besser verstehen, was wir tun können, um in ihrem Lernstil mit ihnen zu kommunizieren. Was soll dabei herauskommen, wenn wir eine Botschaft senden, die nicht empfangen werden kann? Je mehr wir unsere Kinder verstehen, desto besser wird es uns gelingen, mit ihnen in Verbindung zu treten. Viele Probleme in der Beziehung rühren daher, dass wir unsere gegenseitigen Unterschiede nicht akzeptieren. Das Wissen, dass der Kommunika­tions­stil unserer Kinder von unserem verschieden ist, kann uns dazu bringen, unseren Umgang mit ihnen zu ändern. Gesprochene Worte der Liebe können die Methode sein, die ein gehörorientierter Elternteil verwendet. Wenn er sich aber bewusst ist, dass das Kind kinesthetisch orientiert ist, kann er mehr Botschaften verwenden, die Berühren, Schmecken, Riechen einschließen. Sollte das Kind eine visuelle Person sein, dann können die Eltern in die Beziehung visuelle Dinge einbauen - wie die Art des Kleides, der Tischdekoration oder einen schönen Blumenstrauß für eine spezielle Angelegenheit. Telefonanrufe, geschriebene Notizen, Geschenke, Umarmungen oder das Lieblingsessen werden alle schätzen - die einen mehr als die anderen; dies hängt von der Person ab, mit der wir uns austauschen. Statt alte Methoden, die nichts bringen, ständig zu wiederholen, ist es besser, die Unterschiede zu verstehen. Dies hilft uns, neue, innovative Wege in der Kommunikation auszuprobieren - bis wir etwas finden, was uns bei unserem Kind hilft.

Als liebende Eltern werden wir versuchen, all die verschiedenen Seiten an unseren Kindern zu verstehen, damit wir sie als einmalige Wesen anerkennen können und nicht traurig sind, weil sie nicht so sind wie wir. Viele Missverständnisse können vermieden werden, wenn Eltern die Andersartigkeit ihrer Kinder akzeptieren, wenn sie lernen, jedes Kind in seiner Einmaligkeit anzuerkennen, und nach Wegen Ausschau zu halten, wie sie ihren speziellen Bedürfnissen entgegenkommen können.

Unterschiede zwischen den GeschlechternZu den grundsätzlichen Unterschieden zwischen den Menschen kommen noch die Gegensätze zwischen den Geschlechtern. Männer und Frauen sind in physischer, geistiger, gefühlsmäßiger, sozialer und sexueller Hinsicht recht verschieden. Auch die Art, wie sie miteinander kommunizieren, ist nicht gleich.

Im Folgenden seien einige Unterschiede zwischen Frauen und Männern aufgezählt. Dabei ist zu beachten, dass jeder Mensch verschieden ist. Nicht alle diese Charakteristiken treffen auf jeden Mann oder jede Frau zu. Trotzdem sind es typische Merkmale, die durch viele Studien und Umfragen bestätigt werden. Frauen neigen dazu, auf andere konzentriert zu sein; Männer sind auf sich selbst konzentriert. Eine Folge davon ist: Frauen sind mehr auf Menschen bezogen und Männer mehr auf Dinge.

Frauen brauchen mehr Nähe; Männer brauchen mehr Distanz in der Beziehung. Emotionale Innigkeit ist für Frauen viel wichtiger als für Männer. Die größte Angst der Männer ist es, vereinnahmt zu werden, während die größte Sorge der Frauen ist, dass der Mann sie verlässt. Das männliche Geschlecht sieht sich durch Intimität bedroht, während sich das weibliche Geschlecht vor der Trennung fürchtet. Daher neigen Männer zu Schwierigkeiten in Beziehungen, während Frauen zu Problemen neigen, wenn sie auf sich selbst gestellt sind. Männer neigen dazu, über Dinge zu sprechen, während Frauen meistens über Menschen reden. Frauen interessieren sich für Probleme, Reaktionen und Antworten. Männer interessiert mehr, wie etwas funktioniert, wie Tatsachen und Statistiken aussehen.

Männer nehmen die Worte, wie sie sind, während Frauen nach verborgener Bedeutung suchen. Die Versuche einer Mutter herauszufinden, warum ein erwachsener Sohn dieses oder jenes gesagt oder getan hat, sind für ihn manchmal sehr aufreibend. Die Sprache der Frauen ist mehr umschreibend, die der Männer eher direkt. Männer mögen es, ohne Umschweife, auf das Wesentliche bezogen, klar, bündig und ehrlich zu sprechen. Frauen möchten lieber die Gefühle des anderen erforschen, und daher gehen sie die Dinge von einem anderen Standpunkt aus an. Die Frauen möchten, dass die Männer eine Andeutung verstehen und in ihren Gedanken lesen, was sie gerade möchten. Männer können sich nicht vorstellen, warum Frauen nicht einfach sagen, was sie denken.

Bezüglich der Probleme anderer Menschen neigen Männer dazu, Ratschläge zu geben, während Frauen sich einfühlen und mitempfinden. Wenn eine erwachsene Tochter ihrem Vater ihre Probleme erzählt, so sucht sie Sympathie, Verständnis und eine Schulter zum Ausweinen. Für gewöhnlich will sie keine Ratschläge oder dass ihr gesagt wird, was sie tun soll.

Recht zu haben ist für Männer wichtiger als für Frauen. Frauen haben nicht so viel investiert, um Experten zu sein. Oft laufen große Familiendiskussionen darüber, wer Recht hat und wer nicht. Eltern denken tendenziell, dass sie es am besten wissen, selbst wenn ihre Kinder erwachsen sind. Es trifft Väter schwerer als Mütter, den erwachsenen Kindern nachzugeben, ihnen zu erlauben, ihre eigenen Ideen und Ansichten zu haben, wenn diese sich von den ihren unterscheiden. (aus: „He and She", Chris Evatt)

Dorothy Eaton Watts

 

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