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Verfasser:Dr. Wolfgang Pohl
Erschienen in:Top Life Magazin 2 / 2008

Kinder und Passivrauchen

700 Millionen, ca. 50% aller Kinder, sind Passivraucher!

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Die Weltgesundheitsorganisation WHO und die Europäische Lungengesellschaft weisen auf ein besonderes Problem bei Kindern hin: 700 Millionen, ca. 50% aller Kinder, sind Passivraucher (WHO, ETS und Child Health Congress 1999). Einem besonders hohen Risiko sind ungeborene Kinder ausgesetzt. Rauchende wie auch nichtrauchende Mütter, die Passivrauch ausgesetzt sind, geben die eingeatmeten Schadstoffe an ihre ungeborenen Kinder weiter. Passivrauchen in der Schwangerschaft stellt einerseits einen bedeutenden Risikofaktor für das Ungeborene, andererseits auch einen leicht vermeidbaren dar. Eine Ursache, warum gerade Kinder besonders anfällig auf Tabakteer reagieren, liegt darin, dass ihr Organismus in seiner Gesamtheit noch im Wachstum begriffen ist. Die sensibelste Periode für Umweltweinflüsse stellt naturgemäß die Schwangerschaft, insbesondere die ersten drei Monate, dar. In diese Zeit fällt die Bildung der wichtigsten Organe. Von der Vielzahl von Komplikationen durch passiven Tabakkonsum seien hier einige aufgezählt. In der Schwangerschaft kann es zur Totgeburt kommen. Eine Frühgeburt kann mit erheblichen Problemen der Lungenreife einhergehen. Das Geburtsgewicht ist häufig zu niedrig. Einfache und komplizierte Missbildungen werden gleichfalls bei jenen, die Passivrauch ausgesetzt sind, häufiger be­obachtet. Eine Lungenfunktionsverminderung und besonders häufige infektiöse Atemwegserkrankungen können eine schwerwiegende Lungenentzündung und möglicherweise auch die Entwicklung einer chronischen Atemwegs­erkrankung wie Bronchitis und Asthma begünstigen. Der dramatisch ablaufende plötzliche Kindstod wird bei passiv rauchenden Kindern häufiger beobachtet. Verhaltensauffälligkeiten, die Schwierigkeiten in der sozialen Eingliederung und beim Lernen hervorrufen, können ebenfalls eine Komplikation des Passivrauchens sein.

Letztendlich kann ein bei Kindern üblicherweise selten auftretender Krebs bei Passivrauchenden eindeutig häufiger beobachtet werden (Europäische Lungen-Gesellschaft, Seminar 2006).

Der kindliche Organismus reagiert im Vergleich zu Erwachsenen deutlich empfindlicher auf Tabakrauch. Deswegen kann es neben den oben angeführten Problemen in der Schwangerschaft und im Geburtsverlauf sowie den Erkrankungen in der Kindheit zu einer Reihe von Störungen bzw. Beschwerden kommen, die gehäuft bei passiv rauchenden Kindern auftreten. Das sind z.B. Bauchweh, Schwindel, Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen. Die Häufung solcher Beschwerden verdoppelt sich natürlich, wenn beide Elternteile rauchen. In der rechtlichen Situation werden die kindlichen Aspekte nicht behandelt, weil es bis heute noch keinen rechtlichen Schutz unserer schwächsten sozialen Glieder gibt.

 

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