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Erschienen in:Top Life Aktuell 1505

Muskeln - bewegtes Leben - Gesundheit

650 Muskeln arbeiten in unserem Körper. Allein um unser Gesicht zu einem Lächeln zu verziehen, brauchen wir etwa 15 davon. Alle Muskeln sind untereinander und mit den Organen verbunden, besonders mit dem Nervensystem.

Sie sind nicht nur einfach eine Masse, die uns von A nach B bewegt sondern leisten noch viel mehr, sogar ganz Erstaunliches. Sie schütten Botenstoffe aus, stärken unser Immunsystem, lassen Fettgewebe schwinden, sorgen für Wundheilung. Ständiger Gebrauch der Muskeln ist lebenswichtig! Ihre Grundbauweise ist immer gleich, egal ob sie einen Menschen, eine kleine Fliege oder einen riesigen Elefanten bewegen.

Verschiedene Muskeln Unsere Muskeln kann man nach verschiedenen Gesichtspunkten einteilen. Für unsere Gedanken heute möchte ich nur die Halte- oder rote Muskulatur und die Bewegungs- oder weiße Muskulatur unterscheiden. Die erste Gruppe ist auf Dauerleistung ausgelegt. Es sind überwiegend langsam zuckende Fasern des Typs I. Sie ermüden langsam, haben viele Mitochondrien, die Kraftwerke der Zellen, und eine sehr gute Blutgefäßversorgung. Diese Muskeln neigen zur Verkürzung und müssen regelmäßig gedehnt, benützt werden. Die Bewegungsmuskulatur gehört zu den überwiegend schnell zuckenden Fasern des Typs II. Sie machen schnelle, kurze, kraftvolle Kontraktionen, ermüden schneller, besitzen wenig Mitochondrien, dafür haben sie viel Glykogen eingelagert, das ist gespeicherte Glukose, die sofort als Energie zur Verfügung steht. Die Blutgefäßversorgung ist geringer und sie neigen sehr zum Abbau. Darum müssen sie regelmäßig gekräftigt und trainiert werden. Nerven steuern das Organ Muskeln. Die Bewegungssteuerung ist sehr kompliziert. Steuern heißt nicht einfach kommandieren, sondern auch überwachen, Befehle überbringen, ausführen, Botenstoffe übermitteln. Diese Abläufe sind ein wahres Wunder. Wir müssen sie lernen und erwerben und behalten. Das sehen wir ganz deutlich, wenn wir einem Baby zuschauen, wie es die ersten Greifversuche macht oder gehen lernt.

Bewegung fürs Immunsystem

Regelmäßiges Bewegungs- und Krafttraining hilft dem Immunsystem. Fresszellen werden schneller, die Anzahl der Killerzellen steigt. Killerzellen zerstören körpereigene Zellen, in denen sich krankmachende Viren und auch Krebszellen verstecken. Körperliche Aktivität macht ausgeglichen und zufrieden. Auf diesem Weg wird das Immunsystem positiv beeinflusst. Spaß am Sport und an der Bewegung baut Stress ab. Es muss nicht immer Joggen sein, auch flottes Gehen regt das Lebensfeuer an. Kommt noch moderates Krafttraining dazu, werden Muskeln aufgebaut, die viele Botenstoffe aussenden die wiederum dem Immunsystem zugute kommen. Es ist aber wichtig, „immungesund“ Sport zu betreiben. Aus der Lust an der Bewegung darf nicht leistungsorientierter Sport werden. Sonst wird er zu einer weiteren Belastung des Alltags und wirkt gegen eine gesunde Abwehr.

Dem Diabetes mit Muskeln begegnen

Der bewegte Muskel hält TNF in Schach. Tumor-Nekrose-Faktor, kurz TNF, ist ein unbarmherziger Kämpfer. Erhöhte Konzentrationen führen zu Entzündungsreaktionen, was etwa bei Rheuma eine Rolle spielt. Er verringert auch die Insulinwirkung im Muskel. Bei Übergewichtigen kann eine erhöhte Produktion zu schlechteren Insulinempfindlichkeiten beitragen. TNF hat aber auch Einfluss auf den Appetit, die Fettverbrennung und den Proteinstoffwechsel. Tätige Muskeln helfen dem Körper gegen Übergewicht, Diabetes und andere Zivilisationskrankheiten.

Muskelaufbau – Gewicht verlieren

Viele Fitnessstudios haben diese Erkenntnis bereits auf ihre Fahnen geschrieben. Sie propagieren: Muskeln machen schlank und gesund. Nicht das reine Ausdauerprogramm lässt die Kilos purzeln, sondern der Aufbau von Muskulatur. Muskeln helfen doppelt beim Abnehmen. Sie verbrennen selber mehr Energie und sie schicken Botenstoffe zu den Fettpolstern und bringen sie zum Schmelzen. Mehr Muskulatur verbrennt auch in der Ruhephase noch mehr Fett. Daher auf zum Wandern, auf zum Muskelaufbau durch Krafttraining! Stemmen wir ein paar Hanteln mit Händen und Füßen!

Wichtig: Muskelaufbau auch im Alter

Sarkopenie - Muskelschwund ist beim älteren Menschen ein Grund für häufige Stürze und Verletzungen. Muskelkraft und Beweglichkeit lassen sich auch im Alter steigern. Ältere Menschen sollten sich immer wieder körperlich betätigen, etwa bei der Garten- oder Hausarbeit. Häufiges Treppensteigen, Nordic Walking, Gymnastik oder auch nur ein ausgedehnter Spaziergang stärkten die Muskeln. Auch eine gesunde Ernährung ist sehr wichtig. Besonders Kalzium wird für das reibungslose Funktionieren von Muskeln gebraucht. Die Muskelmasse nimmt beim gesunden älteren Menschen ab, aber man kann den Schwund durch vernünftigen Sport, Kraft- und Bewegungstraining aufhalten.

Bewegung auf Rezept

Bewegungsmangel ist eine Krankheit! Eigentlich müsste man Bewegung auf Rezept verordnen. Sie hat sich als wirkliches Super-Medikament erwiesen. Bewegung bewirkt mehr als nur den Abbau überflüssiger Pfunde. Neben einer Senkung des Cholesterinspiegels senkt sie den Ruhepuls und normalisiert den Blutdruck. Sie stärkt den Knochenaufbau, reduziert Stress und hebt allgemein das Wohlbefinden. Sie „pustet den Staub“ aus dem Gehirn und lässt uns wieder klarer denken. Sie vermindert oder verhindert Depressionen. Man kann ihnen im wahrsten Sinn des Wortes davonlaufen. Wenigstens eine halbe Stunde Bewegung pro Tag ist eine Investition, die man Minute für Minute zurückbekommt. Bewegung ist einfach ein Gesetz des Lebens.

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