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Erschienen in:Top Life Magazin 3 / 2004

Die Zwiebel

Das Heilmittel zur Behandlung von Bronchitis, Arthritis und Rheuma

Wer hat nicht schon einmal beim Schneiden einer Zwiebel Tränen vergossen! Diese von uns heute als unangenehm empfundene Nebenerscheinung im Umgang mit der Zwiebel machten sich früher professionelle Klageweiber zunutze, die mit ihren Tränen bei Beerdigungen für die richtige "Stimmung" sorgten.

Die Klageweiber wussten vermutlich nicht, dass gerade die Stoffe, die ihre Tränen auslösten, nämlich die schwefelhaltigen ätherischen Öle, so gesund sind. Aber schon die chaldäischen, ägyptischen, griechischen und römischen Ärzte der Antike schätzten die Zwiebel und setzten sie auf vielfältige Weise als Heilpflanze ein.

Die moderne biochemische Forschung hat die herausragenden Heilwirkungen der Zwiebel bestätigt: Sie ist ein natürliches Antibiotikum, ein Mittel gegen Diabetes, sie ist sexuell stimulierend (trotz ihres Geruches) und beugt sogar Darmkrebs vor. Nicht umsonst ist sie ein fester Bestandteil der gesunden mediterranen Küche, die sie roh in Salaten oder gekocht in den verschiedensten Speisen - natürlich immer zusammen mit einem guten Olivenöl - verwendet. Bereits eine Zwiebel pro Tag wirkt sich positiv auf die Gesundheit aus - wenn wir dabei auch einige Tränen verlieren. Auf Dauer gesehen werden es Freudentränen sein.

Eigenschaften und Verwendung

Die ganze Pflanze enthält ätherische Öle, die reich an schwefelhaltigen Verbindungen sind. Die wichtigste Verbindung ist das 2-Propen-cysteinsulfoxid, eine dem Alliin des Knoblauchs ganz ähnliche Verbindung. Diesem ätherischen Öl sind die hauptsächlichen Heilwirkungen der Küchenzwiebel zu verdanken. Die Zwiebel enthält außerdem zahlreiche Enzyme, die Verdauung und Stoffwechsel anregen. Weiter finden sich in ihr

  • Mineralstoffe (Schwefel, Eisen, Kalium, Magnesium, Fluor, Kalzium, Mangan und Phosphor)
  • Vitamine (A, B-Komplex, C und E),
  • Flavonoide mit entwässernder Wirkung und ein
  • pflanzliches Hormon mit Namen Glukokinin, das den Blutzuckerspiegel senkt.

Die gesundheitsfördernden und heilenden Eigenschaften der Zwiebel sind mit denen des Knoblauchs vergleichbar, der neben dem Alliin auch noch Allicin-Disulfid enthält.

Die Eigenschaften der Küchenzwiebel

  • Antibiotisch: Der rohe Zwiebelsaft wirkt als natürliches Antibiotikum gegen verschiedene Bakterien, die in der Regel Hautentzündungen hervorrufen, da-runter Staphylokokken. Man verwendet den Saft zur Unterstützung der Heilung von Wunden und Furunkeln, Abszessen, Brandwunden (beugt einer Entzündung vor und fördert die Abheilung), Hautrissen und Akne. In all diesen Fällen verwendet man die Zwiebel äußerlich, entweder zerdrückt als Umschlag oder den reinen Saft als Waschflüssigkeit oder Kompresse. Warme Umschläge mit gekochten oder gebratenen Zwiebeln lassen Abszesse schneller reifen.

  • Auswurffördernd: Durch ihre antibiotischen, schleimlösenden und entzündungshemmenden Eigenschaften ist die Zwiebel ein ideales Heilmittel bei folgenden Erkrankungen: Katarrhe, Nasennebenhöhlenentzündung, Rachenentzündung, Kehlkopfentzündung, Bronchitis, Husten, Bronchialasthma, Lungenemphysem. Der mit Honig zubereitete Sirup ist die übliche Darreichungsform in diesen Fällen. Das Gurgeln mit der Flüssigkeit von aufgekochten Zwiebeln ist bei Mandelentzündungen sehr zu empfehlen.

  • Blutdrucksenkend, blutreinigend und entwässernd: Die Küchenzwiebel ist eine segensreiche Heilpflanze für alle, die unter Bluthochdruck, Übergewicht, Rheumatismus, Arthritis, Gicht und Nierenerkrankungen (z. B. Nephrose) leiden. Sie ist einzusetzen bei Eiweißausscheidung im Harn, Harngrieß und -steinen. Sie erhöht den pH-Wert des Harns, wodurch Harnsäure und andere giftige Stoffwechselschlacken leichter ausgeschieden werden.

  • Wirkt blutverflüssigend: Die Zwiebel ist auch zu empfehlen für Menschen mit Neigung zur Thrombose (Bildung eines Blutgerinnsels in den Adern), weil sie das Blut verflüssigt und so für eine bessere Durchblutung sorgt. Diese Eigenschaft ist auf die fribrinolytischen Stoffe der Zwiebel zurückzuführen, die Blutgerinnsel auflösen bzw. verhindern, dass sie im Übermaß gebildet werden. Es konnte auch gezeigt werden, dass die Zwiebel erfolgreich das Verkleben von Blutplättchen bekämpft.

  • Wurmwidrig: Die Zwiebel vertreibt Spulwürmer und Madenwürmer, die bei Kindern starken Juckreiz in der Afterregion verursachen. In diesen Fällen muss sie roh gegessen werden!

  • Blutzuckersenkend: Das in der Küchenzwiebel enthaltene Glukokinin setzt den Blutzuckerspiegel herab. Als ergänzende Behandlung des Diabetes geeignet, da damit die Insulindosis reduziert werden kann.

  • Verdauungsfördernd und stärkend: Regt die Bildung aller Verdauungssäfte (in Magen, Darm und Bauchspeicheldrüse) an, wodurch der Verdauungsvorgang und die Aufnahme der Nährstoffe verbessert werden. Für Personen, die unter einem Überschuss an Magensäure oder aktiven Magendarmgeschwüren leiden, ist sie daher nicht zu empfehlen. Sie regt den Stoffwechsel und die Entgiftungsarbeit der Leber an und eignet sich folglich bei Erkrankungen der Leber wie chronischer Hepatitis, Leberzirrhose, Leberverfettung oder eingeschränkter Lebertätigkeit. Die antibiotische und antiseptische Wirkung der Küchenzwiebel reguliert die Darmflora und beugt Fäulnisprozessen vor, bei denen toxische Stoffe (z. B. Indol und Skatol) entstehen. Diese Stoffe begünstigen die Entstehung von Krebs im Grimm- und Mastdarm. Die Zwiebel kann daher als krebsvorbeugende Pflanze bezeichnet werden.

    Die allgemein kräftigende Wirkung der Zwiebel führt man auf die in ihr enthaltenen Enzyme zurück. Sie aktivieren den Stoffwechsel und fördern die Blutbildung, wodurch Eisen und andere Mineralstoffe zunehmen. Der ihr zugeschriebene aphrodisierende Effekt ist letztlich durch die gesamte Anregung des Stoffwechsels bedingt.

  • Kosmetische Eigenschaften: Äußerlich eingesetzt, fördert die Zwiebel den Haarwuchs. Außerdem wirkt sie hauterweichend und -verschönernd, reinigt unreine Haut und bekämpft Pickel und Akne. Um eine intensivere Wirkung zu erzielen, wird die zeitgleiche innerliche und äußerliche Anwendung empfohlen.

INNERLICHE ANWENDUNG

Roh: Wenn man es verträgt, sollte man die Zwiebel roh essen, denn so entfaltet sie ihre stärkste Wirkung (am besten die Dosis langsam steigern). In der Regel wird sie klein geschnitten oder gerieben mit Öl und Zitrone Salaten zugegeben. Als kleinste therapeutische Dosis ist eine mittelgroße Zwiebel pro Tag zu empfehlen, die höchste Dosis ist von der individuellen Verträglichkeit abhängig.

Frischer Saft: Er wird mit dem Mixer zubereitet und mit Zitronensaft, Honig, Möhren- oder Tomatensaft vermischt. 2-3mal täglich löffelweise ein halbes Glas einnehmen.

Gekocht oder gebraten: In dieser Form verliert die Zwiebel ihre natürliche Schärfe, weshalb sie sehr gut von magenempfindlichen Personen vertragen wird. Allerdings geht ein Teil der Wirkstoffe, insbesondere die antibiotische Wirkung, dabei verloren. Diese Zubereitungsart hat dennoch den Vorteil, dass man größere Mengen Zwiebeln essen kann. Werden die Zwiebeln in Wasser gekocht, sollte man auch das Kochwasser trinken, denn es enthält viele Wirkstoffe. Empfohlene Mindestdosis gekochter oder gebratener Zwiebeln: 2-3 pro Tag, mit der Brühe.

Sirup: Zwiebelsirup ist besonders gut geeignet zur Behandlung von Atemwegserkrankungen. Dazu kocht man mit wenig Wasser mehrere, in Scheiben geschnittene Zwiebeln. Nach dem Abkühlen viel Honig oder Zucker (vorzugsweise braunen Zucker) hinzugeben und gut verrühren. Die braune Paste löffelweise einnehmen.

ÄUSSERLICHE ANWENDUNG

Frischer Saft: Als Lotion oder Kompresse auf die Haut geben. Heißer Umschlag mit gekochten Zwiebeln: Ideales Mittel, um Furunkel und Abszesse zur Reife zu bringen. Gute Ergebnisse erzielt man auch, wenn man die warme Zwiebel direkt auf die betroffene Hautpartie auflegt. Gurgeln mit der gekochten Zwiebelbrühe.

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