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Erschienen in:Top Life Aktuell 605

Der Ackerschachtelhalm

Medizin für Knochen, Haut, Nägel und vieles andere

  • Deutsche Synonyme: Zinnkraut, Scheuerkraut, Katzenschwanz Vorkommen: Europa und Amerika. Wächst an kühlen, feuchten und lichten Standorten der gemäßigten Klimazonen. Bisweilen findet man ihn auch auf steinigem Gelände, an Wegrändern und anderen trockenen Stellen. Bevorzugt lehmigen Boden.
  • Beschreibung: Ausdauernde, krautige Pflanze aus der Familie der Schachtelhalmgewächse, die bis zu 30 cm hoch wird. Sie bildet zwei Sprossarten: Die fruchtbaren sind rötlich und haben keine Verzweigungen. Sie erscheinen zuerst im Frühjahr. Am Ende dieses Sprosses entwickelt sich eine etwa 3,5 cm lange Sporangienähre. Die unfruchtbaren Sprosse, die im späten Frühjahr erscheinen, sind kräftig grün und an jedem Stängelknoten stark verzweigt. Die Seitenäste sind ihrerseits verzweigt.
  • Verwendete Teile: Sprosse und Zweige.
  • Sammelhinweise: Bündeln, an schattigem, luftigem Ort aufgehängt gut durchtrocknen.
  • Sammelzeit: Juni bis August.

Der Ackerschachtelhalm ist botanisch gesehen ein sehr originelles Gewächs. Er gehört zusammen mit den Farnen zu den Pflanzen, die sich durch Sporen fortpflanzen. Die Sporen werden an den spargelähnlichen fruchtbaren Sprossen gebildet, die im Frühjahr austreiben und sich erheblich von den später erscheinenden, kräftig grünen und stark verzweigten unfruchtbaren Sprossen unterscheiden. Obwohl der Ackerschachtelhalm Wurzeln hat, bildet er keine Blätter, keine Blüten und daher auch keine Samen.

Es gibt ungefähr 20 Schachtelhalmarten, die sich u. a. durch die Länge des Sprosses unterscheiden. Die Eigenschaften der Schachtelhalme sind vergleichbar, allerdings ist der Ackerschachtelhalm nicht mit dem Sumpfschachtelhalm zu verwechseln, der wesentlich weniger Silizium enthält ...

Eigenschaften und Verwendung

Die ganze Pflanze enthält zahlreiche Mineralstoffe, vor allem Silizium und Kalium. Ferner enthält sie Saponine, Flavonoide (wirken entwässernd), verschiedene organische Säuren und Harze. Die Pflanze wirkt innerlich angewandt remineralisierend, entwässernd (diuretisch), blutreinigend und blutstillend, äußerlich wirkt sie wundheilend. Die besten Ergebnisse erzielt man, wenn man die innerliche Anwendung (Heiltees) und die äußerliche (Hautbehandlungen) miteinander kombiniert. Die Pflanze ist hauptsächlich in folgenden Fällen angezeigt:

  • Degenerative Prozesse der Haut, des Bindegewebes, der Knochen. Die neuesten Forschungsergebnisse über die Bedeutung von Silizium für den Körper haben ergeben, dass das Spurenelement in der Haut, in den Nägeln, im Zahnschmelz, im Knorpel, in den Sehnen und in den Knochen vorkommt. Dort regt es den Erhalt der Kollagen- und Elastinfasern an, die mit zunehmendem Alter an Festigkeit und Elastizität verlieren. Silizium hilft den Abbau bzw. das Erschlaffen von körpereigenem Gewebe aufzuhalten ... Silizium ist auch in Vollkorngetreide und Bierhefe enthalten. Der Ackerschachtelhalm verfügt jedoch über den höchsten Gehalt an organisch gebundenem Silizium. Das chemisch isolierte, reine Silizium kann vom Organismus nicht aufgenommen werden.
  • Hautfalten und -striemen als Folge der Hautalterung oder starken Gewichtsverlusts nach einer Abmagerungskur, als Folge einer Schwangerschaft oder mangelnder Muskelspannung. Ackerschachtelhalm verbessert die Spannkraft der Haut und macht sie glatt und elastisch, sowohl bei innerlicher als auch bei äußerlicher Anwendung in Form von Kompressen.
  • Schwache oder brüchige Nägel.
  • Erschlaffte Brust. Ackerschachtelhalm kräftigt das Brustgewebe und lässt es straffer erscheinen. Zu diesem Zweck werden Kompressen auf die Brüste gelegt. Der Effekt wird durch die Einnahme der Abkochung verstärkt.
  • Krampfadergeschwüre, Abszesse, entzündete Wunden, Ekzeme, Bindehautentzündung. Wegen des wundheilenden Effekts erzielt man hier gute Ergebnisse durch Auflegen von Kompressen.
  • Arthrose. Der Ackerschachtelhalm ist aufgrund seines Siliziumgehaltes und seiner blutreinigenden Wirkung vermutlich eines der wenigen bewährten Heilmittel zur Basisbehanddlung dieser schweren Erkrankung.
  • Osteoporose. Das Silizium regt die Aktivität der Osteoblasten und Fibroblasten, der Zellen des Knochen- und Bindegewebes an, die die Kollagenfasern und das Grundgewebe des Knochens bilden.
  • Rachitis, Brüche, Kalziumabbau. Silizium erleichtert die Einlagerung von Kalzium in den Knochen.
  • Arteriosklerose. Neue Forschungsergebnisse zeigen, dass Siliziummangel ein begünstigender Faktor für die Entstehung von Arteriosklerose ist. Silizium wirkt hier einerseits vorbeugend, andererseits kann es vermutlich auch den Zustand der erkrankten Arterien verbessern, indem es die Erneuerung der elastischen Fasern in den Gefäßwänden anregt.
  • Ödeme, Nierensteine, Harnwegsinfekte, Gicht, Harnsäureüberschuss und weitere Erkrankungen, bei denen eine leichte, aber verlässliche entwässernde und blutreinigende Wirkung erwünscht ist. Dies ist die innerliche Hauptanwendung des Ackerschachtelhalms.
  • Blutungen. Der Ackerschachtelhalm zeigt bei äußerlicher und innerlicher Anwendung eine beachtliche blutstillende Wirkung. Bei Nasenbluten wird ein Nasentampon, der mit der konzentrierten Abkochung getränkt wird, in die Nase eingeführt. Bei blutenden Hämorrhoiden legt man kalte Kompressen mit der Abkochung auf den After. In beiden Fällen verstärkt sich der blutstillende Effekt, wenn gleichzeitig die Abkochung getrunken wird. Bei sehr starken Monatsblutungen, Magenbluten (z. B. infolge von Magengeschwüren) oder Bronchialblutungen (etwa infolge von Lungentuberkulose) hilft die Abkochung des Ackerschachtelhalms beim Stillen der Blutung und beim Abheilen des Gewebes. In diesen Fällen muss aber zunächst ärztlicher Rat eingeholt werden.

Innerliche Anwendung

Abkochung mit 40-50g der Pflanze je Liter Wasser. 10 Minuten lang bei langsamer Wärmezufuhr aufkochen lassen. Täglich 3-5 Tassen trinken.

Frischer Saft. Er wird durch Auspressen der Pflanze gewonnen. 3 Esslöffel zu jeder Mahlzeit einnehmen.

Äußerliche Anwendung

Kompressen. Sie werden mit einer konzentrierteren Abkochung (100-150 g je Liter Wasser) zubereitet (Anleitung siehe oben). Die Kompressen auf die betroffenen Körperzonen legen, z.B. auf die Brust oder den After.

Nasentampons. Sie werden mit der konzentrierteren Abkochung getränkt und kalt in die Nase eingeführt.

Dr. Jorge Pamblona Roger

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