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Verfasser:Mag. Claudia Flieder
Erschienen in:Top Life Aktuell 1206

Das Licht der Welt

Die Tage werden kürzer, die Nächte länger - ein untrügliches Zeichen dafür, dass Herbst und Winter an die Tür klopfen. Gut ist es, wenn man im warmen Licht einer geheizten Stube beieinander sitzen kann und nicht frieren muss. Licht ist uns nun willkommen - von der Lampe bis hin zum Kerzenschein. Licht ist lebensnotwendig. Es fördert Wachstum und Gedeihen. Die Dunkelheit empfinden wir im Winter als Einschränkung. Wir gehen im Dunkeln an die Arbeit und wenn wir heimkommen, ist es bereits wieder finster. Das Sonnenlicht geht uns ab, und wir freuen uns schon auf den nächsten Frühling, wenn die Tage wieder länger werden. Dunkelheit ist verbunden mit Orientierungslosigkeit, mit Angst und Gefahr.

"Denn siehe, Finsternis bedeckt das Erdreich und Dunkel die Völker" (Jesaja 60,2)

Der Begriff der Dunkelheit oder Finsternis begegnet uns auch in der Bibel. Zum einen ist damit die buchstäbliche Nacht gemeint, zum anderen aber auch Gottlosigkeit und Gottesferne. Menschen und Völker, die fern von dem lebendigen Gott der Bibel leben, haben ihren Sinn "verdunkelt". Und tatsächlich ist dies eine zutreffende Beschreibung unserer Welt, die von Kriegen und Krisen, von Problemen und Schwierigkeiten, von Hunger und Not geprägt ist. Dunkelheit begegnet uns an vielen Ecken und Enden - nicht nur in der Nacht. Eine Welt sitzt im Dunkeln und wartet - wartet sie noch? Worauf warten wir? Dass uns ein Licht aufgeht? Gibt es nicht schon genug Lichter auf dieser Erde? Lichterketten und Lampen aller Art geben gerade jetzt in der Weihnachtszeit ihren Glanz an uns weiter - doch viele Lichter sind trügerisch, blenden für eine Weile und lassen uns dann leer zurück. Und ganz ehrlich: Wie dunkel ist es in uns selbst? Wer von uns wollte jederzeit seine Gedanken offenlegen? Neid und Eifersucht, Streit und Zorn, Hass und Wut, Angst und Leere, Resignation und Hoffnungslosigkeit – wie sieht Ihre ganz persönliche Finsternis aus? Eine ausweglose Sache? Nein, denn das letzte Wort spricht Gott. Er lässt diese Welt nicht im Dunkeln.

"Das Volk, das in Finsternis saß, hat ein großes Licht gesehen; und denen, die saßen am Ort und im Schatten des Todes, ist ein Licht aufgegangen." (Matthäus 4,16)

Wir Menschen müssen angesichts der Finsternis dieser Welt nicht verzweifeln. Gott lässt das Leid seiner Kinder nicht kalt. Er macht unsere Finsternis hell. Heutzutage wird die Frage nach Gott dann gestellt, wenn uns Katastrophen aller Art vor Leid stumm machen. "Wo warst du, Gott?", titeln dann in großen Lettern die Tageszeitungen.

Hat Gott sich verborgen? Siegt am Ende doch die Finsternis? Haben wir überhaupt eine Chance, all dem Bösen in uns und um uns herum zu entkommen? Wo ist der Held, der starke Mann, der endlich reinen Tisch macht? In unserer Verzweiflung klammern wir uns an Idole, Stars und Sternchen, die uns doch hoffentlich ein Stück Glanz von ihrem Ruhm abgeben könnten. Doch das ist kaltes Licht – Licht, das uns nur etwas vorgaukelt und am Ende doch mit unseren Problemen alleine zurücklässt. Gott hat einen anderen Weg gewählt, um uns sein Licht zu bringen und in die Not dieser Welt einzugreifen. Gott arbeitet nicht mit Spektakeln aller Art, mit Sensationen und Skandalen, die doch morgen schon wieder vergessen sind. Nein, er wählte einen anderen Weg - einen der Liebe.

"Da redete Jesus abermals zu ihnen und sprach: Ich bin das Licht der Welt. Wer mir nachfolgt, der wird nicht wandeln in der Finsternis, sondern wird das Licht des Lebens haben." (Johannes 8,12)

Auch wenn Kommerz und Marketing zu Weihnachten unseren Alltag dominieren, ist es eigentlich ein Fest der Liebe. Gott hat diese Welt so geliebt, dass er sie nicht im Dunkeln ließ. Es war Jesus selbst, der sich aufmachte, um Mensch zu werden - einer von uns. Er kam aus der Herrlichkeit des Himmels in eine kalte, dunkle Welt. Ohne Jesus hätten wir keine Chance, der Finsternis zu entkommen. Doch sein Licht ist stärker als alles, was uns in uns selbst und in unserem Umfeld an Bösem begegnet.

Licht ist ein Lebensspender, ohne Licht gibt es kein Leben. Jesus ist Licht und Leben. Licht macht unser Leben hell und froh, es führt heraus aus Angst und Einsamkeit hinein in eine neue Welt. Wo Menschen mit Jesus in Berührung gekommen sind, hat sich etwas verändert - zum Guten. Blinde wurden wieder sehend, Lahme konnten gehen, Einsame wurden zu Freunden, Kranke gesund. Das Leben Jesu war voll von Taten der Liebe, die er anderen erwies. Wo der Gottessohn hinkam, blühte wieder Leben auf. Menschen wurden getröstet, geheilt, ermutigt, froh und gesund.

Doch Jesus tat noch viel mehr als das. Er brachte uns auch die Botschaft der Rettung. Wer sich für das Licht entscheidet, steht auf der Seite des Lebens. Die Dunkelheit führt in den Untergang, ins Verderben - Jesus aber ins Leben, hier und jetzt und später einmal ins ewige Leben. Dafür war Jesus bereit, zu leben und zu sterben. Tatsächlich versuchte der Widersacher Gottes, Jesus zu vernichten. Jesus wurde verfolgt und angefeindet, verlacht und verhöhnt und schließlich dem Tod übergeben - so starb er am Kreuz von Golgatha. Doch all das Böse konnte dieses Licht nicht auslöschen: "Und das Licht scheint in der Finsternis, und die Finsternis hat‘s nicht ergriffen" (Johannes 1,5)

Jesus hat über die Mächte des Bösen triumphiert, er hat am Kreuz den Sieg errungen, denn als einzig Sündloser starb er für eine Menschheit, die im Dunkeln lebte. Der Tod konnte ihn nicht halten, er stand von den Toten wieder auf und brachte uns damit die Botschaft der Hoffnung. Die Finsternis kann sich noch so gebärden, uns bedrohen, uns Angst einflößen - das Licht hat den Sieg schon errungen. Jesus ist stärker als alle Mächte der Finsternis.

"Denn ihr wart früher Finsternis; nun aber seid ihr Licht in dem Herrn. Lebt als Kinder des Lichts" (Epheser 5,8)

Was bedeutet es nun, an Jesus zu glauben? Was hat sein Licht mit meinem Leben zu tun? Die gute Nachricht heißt: Wir brauchen nicht mehr in der Finsternis zu leben. Wir können nun als "Kinder des Lichts" auftreten. Was passiert, wenn uns Licht scheint? Im physikalischen Sinne heißt das, wir können Farben sehen. Im Dunkeln können wir keine Farben wahrnehmen - wir brauchen Licht dazu. Licht zeigt uns eine Welt voller Schönheiten - das Grün der Natur, das Blau des Himmels, das Rot der Blumen, das Gelb eines Weizenfeldes … Unsere Umgebung gewinnt an Kontur, an Farben- und Formenvielfalt.

Ein guter Vergleich mit dem Licht, das Jesus uns schenkt. Wer an Jesus glaubt, wird seine Umgebung, sich selbst, ja, das Leben überhaupt in einem anderen Licht sehen. Weder die schwarze Brille noch die rosarote bestimmt unseren Blick auf die Welt, denn Gott schenkt den Durchblick. Wir prüfen, was uns begegnet, das Gute behalten wir, das Böse lehnen wir ab. Unser Leben beruht nun auf einem sicheren Grund, denn der biblische Glaube definiert sich nicht als vage Meinung oder unsichere Behauptung, sondern als eine tiefe Überzeugung, eine persönliche Beziehung zu Jesus. Jesus ist mein Licht geworden, hat meine persönliche Dunkelheit erhellt. Ich habe nun Hoffnung und guten Mut, spüre ein tiefes inneres Glück, das mit Freude und Zufriedenheit zu tun hat, und mein Vertrauen zu Jesus trägt mich auch durch die schwierigen Zeiten, durch die Schattentäler. Die Finsternis kann mich nun nicht mehr erschrecken oder bedrohen, denn ich habe das Licht des Lebens ergriffen: "Der HERR ist mein Licht und mein Heil, vor wem sollte ich mich fürchten? Der HERR ist meines Lebens Zuflucht, vor wem sollte ich erschrecken?" (Psalm 27,1) Glücklich, wer so eine Zuversicht hat - glücklich sind wir, wenn wir an Jesus glauben!

"Und Nacht wird nicht mehr sein, und sie bedürfen nicht des Lichtes einer Lampe und des Lichtes der Sonne; denn der Herr, Gott, wird über ihnen leuchten, und sie werden herrschen von Ewigkeit zu Ewigkeit" (Offenbarung 22,5)

Es mag fantastisch klingen, aber diese Welt voller Finsternis ist nicht das Letzte, was uns begegnet. Menschen, die an Jesus glauben, wissen: Das Beste kommt noch. Gott hat eine Zukunft für uns vorbereitet, die alles bisher Gesehene und Gehörte bei weitem übertrifft: Das ewige Leben im Licht seiner Liebe. Dort wird es nichts Böses mehr geben, kein Leid, keine Schmerzen, keinen Krieg, keine Krankheit, keine Angst und keinen Tod (vgl. Offenbarung 21,1-5). Wir sind eingeladen, an diesem Leben teilzuhaben. Doch wie erreicht man diesen wunderbaren Ort, das Himmelreich? Müssen wir es uns vielleicht erarbeiten, schwer verdienen durch gute Werke und Leistungen aller Art? Nein, denn Gott will uns das alles schenken. Wer Jesus schon hier und jetzt angenommen hat, wer in seinem Licht lebt, dem wird einmal der Lichtglanz der Ewigkeit scheinen. Bis dahin gilt: Wir leben in einer Welt voller Finsternis, doch in unserem Leben scheint das Licht des Lebens – Jesus selbst.

In diesem Sinne Frohe Weihnachten und ein Leben voller Licht!

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