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Erschienen in:Top Life Aktuell 1702

Angefragt: Taufe und Wiedertaufe?

Zur Zeit der Reformation wurden viele ursprüngliche Wahrheiten des Evangeliums wiederentdeckt. Die sogenannten Wiedertäufer (Anabaptisten) gingen noch einen Schritt weiter als die großen Reformatoren, indem sie wie zur Zeit des Neuen Testaments nur Jugendliche und Erwachsene tauften. Wir wollen uns ansehen, was die Bibel zum Thema Taufe sagt:

Die erste Erwähnung der Taufe finden wir im Bericht über Johannes den Täufer. Dieser Wegbereiter Jesu predigte eine deutliche Botschaft: „Tut Buße, denn das Reich Gottes ist nahe herbeigekommen“ (Matthäus 3,1-2). Etliche seiner Zuhörer ließen sich von ihm im Jordan taufen. Diese Taufe war mit Umkehr und Sündenbekenntnis verbunden (Matthäus 3,6). Solch eine bewusste Entscheidung konnte nur von Jugendlichen und Erwachsenen erwartet werden. Auch Jesus lässt sich von Johannes im Jordan taufen, zu einer Zeit, als er „ungefähr 30 Jahre alt“, also auch erwachsen war (Lukas 3,21-23). Jesus hatte zwar keine Sünde zu bekennen, wollte den Menschen aber ein Beispiel geben (Matthäus 3,15). Im Johannesevangelium unterstreicht er ebenfalls die Wichtigkeit der Taufe:

„Es sei denn, dass jemand geboren werde aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen“ (Johannes 3,5). Beide Ebenen sind hier angesprochen: die bewusste persönliche Hinwendung zu Gott (Geist) und die Taufe (Wasser). Die Bedeutung der persönlichen Entscheidung wird auch in vielen anderen Texten deutlich (z. B. Apostelgeschichte 2,3; 8,35-38; 9,18 u. v. m.).

Die Taufe ist das öffentliche Zeichen dafür, dass ein Mensch einen Bund mit Gott schließt. In Matthäus 28,19-20 erhalten Christen den Auftrag, Menschen zu Jüngern zu machen, sie zu lehren und dann zu taufen. In Markus 16,16 heißt es: „Wer glaubt und getauft wird.“ Glaube und Taufe gehören zusammen. Eine Säuglingstaufe kann diesem Sinn niemals gerecht werden.

Römer 6 enthält noch einen wichtigen Aspekt: Die Taufe ist ein Bild für das Sterben des alten Lebens (Untertauchen) und für den Beginn des neuen: „Oder wisst ihr nicht, dass wir mit Jesus Christus gestorben sind, als wir auf seinen Namen getauft wurden? Denn durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und begraben. Und genauso wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, so können auch wir jetzt ein neues Leben führen. Da wir in seinem Tod mit ihm verbunden sind, werden wir auch in der Auferstehung mit ihm verbunden sein. Unser früheres Leben wurde mit Christus gekreuzigt, damit die Sünde in unserem Leben ihre Macht verliert. Nun sind wir keine Sklaven der Sünde mehr.“ (Römer 6,3-5, NL) Aus diesem Grund wurde zur Zeit des Neuen Testaments und in den ersten Jahrhunderten danach immer durch komplettes Untertauchen getauft (Johannes 3,23; Apostelgeschichte 8,39).

Wenn gläubige Eltern ihre Kinder zu Jesus brachten, ging es nie darum, dass sie getauft werden sollten, sondern dass Jesus sie segnete (Matthäus 19,13-15). Dies tat er gerne. Die Taufe hatte aber einen anderen Zweck und war allein mündigen Personen vorbehalten. Es gibt heute noch Glaubensgemeinschaften, die wie im Neuen Testament ausschließlich Jugendliche und Erwachsene taufen und damit das Erbe der Wiedertäufer angetreten haben.

Luise Schneeweiß

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