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Verfasser:Mag. Claudia Flieder
Erschienen in:Top Life Magazin 3 / 2005

Love is in the air

Gedanken über die Liebe

Es geht um die schönste Sache der Welt, um das, was seit Jahrtausenden Dichter und Denker, Schriftsteller und Komponisten zu den besten und schönsten Kreationen ihrer Kunst beflügelt hat, das, was wir uns alle wünschen, wovon wir träumen, dem wir nachjagen und worunter wir leiden, wenn es fehlt - ja, "love is in the air"!

Nicht nur zur Frühlingszeit - aber da ganz besonders - erwachen die sanften und manchmal auch eher stürmischen Triebe, die uns zueinander ziehen. Da werden die rosaroten Brillen aufgesetzt und die "Wolke" heruntergeangelt, da werden die Sterne vom Himmel geholt und Sonnenuntergänge genossen - Schulter an Schulter, Hand in Hand. Liebe ist ein wahres Zaubermittel - auf einmal sieht der Alltag ganz anders aus, wenn man an den Geliebten/die Geliebte denken kann ... wenn rote Herzkissen und Rosen aller Art auf einmal Hochsaison haben und liebevolle Koseworte geflüstert werden, die man ansonsten in die Rubrik "unverständlicher Liebeskitsch" einordnen würde.

Doch was ist Liebe? Wie definiert sich dieses Phänomen? Als ein Glücksgefühl, Zustand eines verrückt spielenden Hormonhaushaltes, biochemische Reaktion des Körpers und Verwirrtheit des Geistes? Und vor allem: Ist erst einmal das Verliebtsein geschwunden, wie entsteht Liebe - Liebe, die nicht nur ein paar Urlaube und Sonnenstunden übersteht, sondern die hält - nicht nur bis zur nächsten Partnerschaft, bis zum ersten Streit, sondern womöglich ein Leben lang? Liebe, die sich bewährt im Alltag, die Krisen überdauert und zwei Menschen vereint und zusammenwachsen lässt, ohne sie ihrer Individualität zu berauben? Kann Liebe heute noch funktionieren?

Psychologen führten unter Kindern im Alter von 4-8 Jahren eine Umfrage durch - zu der Frage: "Was ist Liebe?" Im Folgenden wollen wir einige der Antworten zitieren - Aussagen, die uns "Große" zum Schmunzeln bringen, doch die durchaus ihren ernsten Kern haben, denn Kinder sind gute Beobachter und erfassen sehr oft intuitiv das Wesen einer Sache ...

Die 8jährige Rebecca beschrieb Liebe mit folgendem Beispiel: "Als meine Großmutter Arthritis hatte und sich nicht mehr selbst die Zehennägel lackieren konnte, hat das mein Großvater für sie getan, auch später, als er selbst Arthritis in den Händen hatte. Das ist Liebe." Der 5jährige Martin wiederum machte eine andere Beobachtung: "Liebe, das ist, wenn ein Mädchen Parfum benutzt und ein Junge Rasierwasser und sie zusammen ausgehen, um sich gegenseitig zu riechen." Ein anderes Beispiel für Liebe fand der 6jährige Jean: "Liebe, das ist, wenn man essen geht und wenn du dem anderen viele von deinen Pommes frites gibst, ohne zu verlangen, dass dir der andere welche von seinen gibt." Der 5jährige Dany definierte das Phänomen Liebe anhand des Verhaltens seiner Eltern: "Liebe, das ist, wenn Mama für Papa einen Tee macht und davon kostet, bevor sie ihn Papa gibt, um sicher zu sein, dass er gut schmeckt."

Eine sehr tiefe Weisheit entdeckte der 6jährige Mika: "Wenn du probieren willst zu lieben, dann musst du mit jemandem beginnen, den du nicht leiden kannst." Und die 8jährige Jessica gab zur Antwort einen Ratschlag, der uns allen gut tun würde: "Man soll nicht sagen ,ich liebe dich´, wenn es nicht stimmt. Aber wenn es stimmt, dann soll man es oft sagen. Die Leute vergessen das so schnell." Liebe - ein wunderbarer Zustand, ein wahrer Gefühlsrausch - nach dem der ernüchternde Kater einsetzt? Wie kann sich Verliebtsein in Liebe umwandeln? Die schon zitierten Antworten aus Kindermund legen eine Beobachtung nahe: Liebe besteht auch - oder gerade - in einem tätig-Sein für den anderen. Liebe äußert sich nicht nur in Worten. Sie will gelebt sein - und durch das Leben schafft sie einen Grund, ein Fundament, auf dem sich Partnerschaft aufbauen lässt. Liebe ist aktiv und steckt voller Schaffenskraft. Liebe hält durch. Auch wenn sie es mit Menschen und mit Problemen zu tun bekommt, die es ihr schwer machen. Das Stehvermögen der Liebe kommt nicht aus ihr selbst. Sie lässt es sich schenken von Gott. Gott, der selbst die Liebe ist, wie es die Bibel beschreibt, gibt dem Menschen das wunderbare Geschenk, zu lieben - sich selbst, den anderen, das DU - und Gott. Wer Liebe erlebt hat, möchte dieses Gefühl, ja mehr noch, diesen Zustand nicht mehr missen. Der hat etwas Kostbares, Wertvolles gefunden. Wer aber keinen Menschen, wer kein DU hat, leidet unter dem Mangel an Zuwendung und Liebe, der sich in seinem Leben breit macht. Gott streckt ihm und ihr, dir und mir die Hand entgegen und bietet seine Liebe an, Liebe, die erlebbar und begreifbar, spürbar und sichtbar wird im Leben des Menschen, der dieses Angebot, diese Chance nützt.

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