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Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:Top Life Aktuell 1106

Ein Weihnachtsgedanke

Wer hat sich das nicht schon mal gewünscht: Einfach wieder ganz von vorne anzufangen! Den Ärger, die unüberwindbaren Probleme hinter sich zu lassen und wieder von vorne zu beginnen. Es wäre doch zu schön ... Wir sind ja schon froh, wenn wir für Momente alles um uns herum vergessen und in eine Zeitoase flüchten können, auch wenn sie nur von kurzer Dauer ist.

Zugegeben: In dieser turbulenten Zeit, in der nichts mehr sicher ist (war es denn je einmal wirklich sicher?), wo wir nicht wirklich wissen, was morgen sein wird, gehört schon einiges dazu, optimistisch zu bleiben und Ruhe zu bewahren. Gerade in stürmischen Zeiten brauchen wir diese ruhigen Orte. So wie der Körper besonders dann nach Schlaf verlangt, wenn es recht anstrengend war, so benötigen wir die besinnlichen Stunden, in denen vieles wieder zurechtgerückt werden kann. Das wirklich Wichtige bekommt seinen rechten Platz, und man tankt Kraft.

Ja, Weihnachten kann so eine Zeit sein. Aber es wäre töricht zu denken, dass uns solch „heilige“ Zeiten für Wochen oder Monate Kraft gäben. Oft ist sogar das Gegenteil der Fall, weil der Mensch diese stillen Zeiten mit allem Möglichen eindeckt und die eingeplante Ruhe alles andere als Erholung an Körper und Seele ist. So wie wir nicht auf Vorrat essen können, können wir auch nicht auf Vorrat Ruhe tanken. Die Zeit am frühen Morgen gehört deshalb für mich zu den wertvollsten Augenblicken in meinem Leben. Nicht, weil ich da noch niemanden sehen muss, sondern weil da viele Dinge wieder zurechtgerückt werden und ich mir in der Ruhe die Kraft und Freude für das Leben schenken lassen kann. Das geschieht durch Nachdenken, aber auch durch das Reden mit meinem Schöpfer, dem mein Wohlergehen nicht gleichgültig ist. Ich sei ein wenig seltsam und würde mir etwas vormachen. Kann schon sein, dass man so über mich denkt, aber damit kann ich gut leben. Ich finde es eher komisch, so zu leben, als ob alles Zufall wäre und, die genialsten Konstruktionen einfach nur so entstanden wären. Dann aber tun viele zu bestimmten Zeiten so, als ob es Gott doch gäbe, und gehen religiösen Gepflogenheiten nach, deren Sinn sie gar nicht wirklich verstehen möchten. Da können mir die offiziell ausgerufenen "heiligen Zeiten" gestohlen bleiben. Die machen dann einem nur bewusst, wie inkonsequent man lebt und wie man sich alles so zurechtlegt, wie man es gerade braucht.

Nein, es ist sicher keine Tugend, diese stillen Zeiten wie Weihnachten völlig zu übergehen, aber nur so zu tun als ob, ist auch nicht das Wahre. Zu einer Liebesbeziehung gehört auch der Alltag, mit all seinen Herausforderungen. Dieses tägliche Miteinander schweißt zusammen. Ich wünsche mir, dass nicht nur Menschen untereinander zusammenwachsen, sondern wir auch mit Gott im Alltag eine lebendige Beziehung pflegen. Klingt zu theoretisch? Solange man es nicht in die Praxis umsetzt, ist es Theorie, ja. Das kann sich ändern.

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