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Erschienen in:Top Life Aktuell 1106

Geschenke des Herzens

"Alle Jahre wieder ..." - so könnte man dieser Tage ein bekanntes Lied anstimmen. Alle Jahre wieder - doch was bloß? Wieder Stress, Hektik, Konsumwahn und Einkaufsfrust? In den Geschäften ertönt Weihnachtsmusik, doch was wirklich klingelt, sind die Münzen, die wir an der Kasse loswerden. Er hat uns wieder - der Einkaufswahnsinn vor Weihnachten - wobei man sagen muss, dass dieser Zeitbegriff dehnbar ist, schließlich werden Adventskalender und Christstollen bereits Anfang Oktober in den Geschäften zum Verkauf angeboten. Kein Zufall, denn der Kunde soll möglichst früh auf das Weihnachtsgeschäft eingestimmt werden. Schließlich ist Weihnachten die Zeit, in der manche Wirtschaftszweige den größten Umsatz erzielen. Diese Gelegenheit will man sich nicht entgehen lassen!

Doch zurück zum Konsumenten. Was bewegt diesen, an der Kasse bereitwillig seine Scheine zu zücken, um diverse Produkte zu erwerben? Was motiviert ihn, in dieser Jahreszeit Stress und Hektik auf sich zu nehmen, um die nötigen Besorgungen zu erledigen und Geschenke zu kaufen?

Geschenke mit Herz

Stichwort: Geschenke. Weihnachten ist das Fest der Geschenke. Man bekommt sie - und man schenkt selbst. Große und kleine Geschenke, originelle und weniger originelle, teure und billige - breit ist die Palette an Möglichkeiten. Und es ist wahr: Ein liebevoll ausgesuchtes Geschenk, hübsch verpackt und mit einem lieben Gruß überreicht, macht Freude! Doch wie oft widerfährt uns das? Ist es nicht öfter der Fall, dass wir einander mit Massenware beglücken, mit Sachen, die noch kurz vor Weihnachten in der Hektik des Einkaufstrubels erstanden worden sind?

Ganz ehrlich: Wie besonders sind die Geschenke, die wir einander machen? Damit soll niemand angegriffen werden. Vielmehr sollte uns diese Frage zu einem bewussten Innehalten einladen. Und "besondere" Geschenke müssen nicht teuer sein! Bevor wir ein Stück „von der Stange“ kaufen, das der andere in Wirklichkeit gar nicht braucht, könnte man überlegen: Worüber würde sich der andere wirklich freuen? Was kann ich schenken, das dem anderen tatsächlich nützt?

Nein, nicht von edlen Designerklamotten und teuren technischen Geräten ist hier die Rede, sondern von Geschenken, die das Herz erwärmen. Möglichkeiten dazu gibt es viele. Wie wäre es zum Beispiel damit, Zeit zu schenken? Konkret gesprochen: Der Familie wieder einmal einen ganzen Tag gemeinsam verbrachte Zeit zu ermöglichen? Von der Frühe an bis zum Abend gemeinsam etwas zu unternehmen, sodass Groß und Klein spüren: Da liebt mich jemand, da ist jemand für mich da … Oder aber der Mutter, dem Vater eine gemütliche Lesestunde bei einer Tasse heißen Tee zu schenken? Einen alten Menschen mit einem Singnachmittag zu erfreuen, an dem die Liederschätze aus vergangenen Zeiten zu neuem Leben erweckt werden?

Wie wäre es damit, dem Freund/der Freundin einen Spaziergang im tief verschneiten Wald zu schenken? Warm anziehen, eine Thermoskanne Tee in den Rucksack und es kann losgehen! Gemeinsam laufen wir über die Wiese, bauen einen Schneemann, liefern uns eine fröhliche Schneeballschlacht und freuen uns, wenn wir dann zurück ins Warme kommen und frisch gebackene Kekse verzehren!

Die beste Investition

Sie sehen schon, es gibt ganz verschiedene Möglichkeiten, Geschenke mit Herz zu machen! Gemeinsam ist ihnen, dass wir selbst daran beteiligt sind, dass wir uns einbringen, statt dass eine seelenlose Ware überreicht wird. Und das ist dem modernen Menschen vielleicht unangenehm. Er möchte sich nicht mehr einbringen, Zeit und Mühe investieren - alles soll schnell gehen, unkompliziert, einfach. Ehrenamtliche Organisationen können davon ein Lied singen: Es finden sich immer weniger Menschen, die bereit sind, anderen einen unbezahlten Dienst zu erweisen. Auch unsere Beziehungen sind immer öfter von Gedanken der Zweckmäßigkeit und Wirtschaftlichkeit geprägt, frei nach dem Motto: Was bringt mir das? Doch wenn wir einander so behandeln, bleiben das Herz und die mitmenschliche Wärme auf der Strecke. Schon jetzt klagen viele Menschen, dass unsere Gesellschaft immer kälter wird. Grund genug, dieses Jahr mit unseren Geschenken etwas anderes auszudrücken - nämlich, dass mir der andere lieb und wertvoll ist, dass ich gerne Zeit und Liebe investiere, um ihm ein Stück Glück zu schenke ...

Apropos Glück: Glücklich machen uns ja nicht Erzeugnisse, wie uns die Werbung und die Wirtschaft glauben machen wollen. "Kauf das, und du fühlst dich wohl!" "Verzichte auf nichts, dann geht es dir gut!" "Hol dir, was du willst, dann bist du glücklich!" und "Unser Produkt garantiert dir maximalen Gewinn für dein Leben!" - so lauten die Werbesprüche, die tagtäglich auf uns einprasseln. Und wir glauben sie nur allzu gerne, denn wir alle wollen glücklich sein. Dabei betont die moderne Glücksforschung - ja, auch das gibt es! -, dass andere Faktoren als Konsumrausch und ungebremste Gier den Menschen glücklich machen, nämlich: Sinn im Leben, dauerhafte Werte und stabile Beziehungen. Von daher stellt sich die Frage, ob wir uns hinsichtlich unserer Geschenke nicht auch daran orientieren sollten! Ob unsere Geschenke Zeit und Liebe in unsere Beziehungen investieren, ob sie sich an dauerhaften Werten orientieren, ja ob sie Geschenke mit Sinn sind - das alles schenkt ein Stückchen Glück, dem Beschenkten und dem Geber selbst!

Nicht umsonst heißt es, dass das Glück, das wir schenken, auch in unser Herz zurückkehrt! Leuchtende Kinderaugen, ein dankbares Lächeln im Gesicht des anderen, spürbare Freude - all das ist letztlich viel schöner als ein achtlos aufgerissenes Päckchen und Waren, die dann kurz nach Weihnachten wieder bei ebay versteigert werden oder auf dem Flohmarkt landen! Wer Liebe schenkt, schenkt etwas Dauerhaftes, an das man gerne denkt und an dem man sich noch lange erfreuen kann!

Geschenkte Liebe

Wir Menschen tun uns manchmal schwer, etwas mit Liebe zu schenken. Zu schnell kommen unangenehme Erinnerungen hoch. Da war doch noch der Streit vom letzten Freitag, als wir uns über die Wochenendplanung nicht einig werden konnten! Da war doch die Kränkung, die mir der andere zugefügt hat! Und überhaupt: Warum soll ich schenken, wenn ich im Leben doch immer wieder selbst leer ausgehe!? Gründe, die uns das Schenken schwer machen, gibt es viele, nicht nur das marode Bankkonto und die moralische Verpflichtung, nicht mit leeren Händen dazustehen. All das weiß Gott. Er kennt unsere Beweggründe, er kennt unsere Hindernisse und Gedanken. Das ist keine bedrohliche Wahrheit, sondern eine durchaus tröstliche. Bei Gott muss ich nicht "schauspielern", er kennt mich und versteht mich, auch die unausgesprochenen Worten hat er schon gehört - wie es der Psalmist in Psalm 139 ausdrückt: "Herr, du erforschest und kennest mich. Ich sitze oder stehe auf, so weißt du es; du verstehst meine Gedanken von ferne. Ich gehe oder liege, so bist du um mich und siehst alle meine Wege. Denn siehe, es ist kein Wort auf meiner Zunge, das du, HERR, nicht schon wüsstest. Von allen Seiten umgibst du mich und hältst deine Hand über mir." Psalm 139,1-5

Weil Gott uns kennt, weiß er auch, wonach wir uns wirklich sehnen, was wir brauchen und was uns fehlt. Vielleicht Liebe und Geborgenheit, Sinn und Werte, Annahme und Zufriedenheit, Vergebung und Versöhnung. Und Gott geht nicht achtlos an diesen Bedürfnissen vorüber. Er kennt jede einzelne Not. Weil Gott uns liebt, hat er ein Geschenk gemacht, das alle anderen Geschenke dieser Welt weit übertrifft. Er schenkte - sich selbst, in seinem Sohn Jesus Christus. "Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat", heißt es im Johannesevangelium (Joh. 3,16 NL).

Was für ein Geschenk! Das lässt mich staunen und macht mich nachdenklich. So sehr hat Gott die Welt geliebt, jeden Einzelnen, Sie und mich, dass er uns seinen Sohn schenkte. Jesus, der in diese Welt als ein kleines Kind gekommen ist, in einer ärmlichen Krippe, war Ausdruck der Liebe Gottes - und ist es bis heute und in alle Ewigkeit. Jesus Christus zeigte uns, wie Gott ist - Liebe. Dieses Geschenk gibt mir einen Wert, der über alle anderen Geschenke hinausgeht. Es verleiht mir einen Sinn im Leben und sichere Orientierung: Ich kann auf Gott bauen. Und dieses Geschenk wärmt mein Herz und macht mich glücklich. Ich bin von Gott geliebt - das sagt mir Weihnachten, das zeigt mir Gott auch jeden Tag!

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