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Verfasser: Pierre Intering
Erschienen in:TLA 503

In keinem andern ist das Heil!

Vom Papst und von Jesus Christus

Wehende Fahnen, schwenkende Tücher, Sprechchöre und Jubelrufe - es ist beeindruckend, wenn sich Menschenmassen in einer Sache einig sind. Milliarden Menschen schauen gebannt vor den Fernsehschirmen dem Geschehen zu. Die Rede ist hier nicht von einem Rockkonzert, einer Olympiade oder einer Fußball-Weltmeisterschaft, sondern von dem größten Begräbnis aller Zeiten. Das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche, Johannes Paul II., bewegte die ganze Welt.

Wenig später erlebt die Welt auf dem Petersplatz zwei ähnlich euphorische Szenen. Zuerst wird Joseph Ratzinger als neuer Papst der jubelnden Menschenmenge vorgestellt und einige Tage danach erlebt die Welt die Inthronisierung des neuen Oberhauptes. Auch wenn auf die früher übliche dreifache Krone und das Tragen des Papstes auf der Sänfte verzichtet wird, ist der Amtseinführung doch die weltpolitische Bedeutung anzumerken. Die über 6000 versammelten Journalisten sind ein Hinweis darauf.

Aber auch kritische Stimmen ließen nicht lange auf sich warten. In verschiedenen Zeitungen wurde die Wahl des deutschen Papstes bedauert. Die erhoffte Kursänderung und die gewünschten Reformen scheinen in weite Ferne gerückt zu sein.

Einfluss ist Macht

Betrachtet man die Menschenmasse, könnte man den ganzen Rummel um den verstorbenen Papst als eine typische Szene in einer sensationssüchtigen Zeit abtun. Aber es scheint mehr, weit mehr zu sein. Wenn 200 Staatsmänner aus aller Welt nach Rom "pilgern", dann steckt wohl mehr dahinter als nur eine freundliche Geste gegenüber einem sympathischen Menschen. Der amerikanische Präsident George J. Bush, die wichtigsten Führungspersönlichkeiten Europas, UNO-Generalsekretär Koffi Annan und sogar der iranische Präsident Mohammed Chatami gaben sich am Sarg des verstorbenen Pontifex ein Stelldichein. Der Einfluss des Papstes auf die Weltpolitik scheint doch größer zu sein, als viele es annehmen, auch wenn seine Anliegen noch zu wenig Beachtung finden.

Selbst kommunistische Blätter fanden große Lobesworte für Karol Wojtyla und es wird ihm zugestanden, die Weltgeschichte überaus positiv beeinflusst zu haben. Dabei erlebte kaum ein Papst zu Lebzeiten einen solch offenen Widerspruch von Seiten des eigenen Kirchenvolkes, aber auch von Priestern. Die Unauflösbarkeit der Ehe, die zwingende Ehelosigkeit unter dem Klerus und die starre Haltung in der Frage der Empfängnisverhütung erregten besonders bei der Basis weltweiten Widerspruch. Andere wichtige Fragen wie die erst 1870 n.Chr. formulierte Unfehlbarkeit des Papstes in seiner höchsten Amtsgewalt wurden zwar immer wieder diskutiert, von den Medien aber weniger beachtet. Dabei hat gerade diese Ansicht schwer wiegende Folgen. Zahlreiche Reformer der Kirche sind in der Vergangenheit schon an diesem Punkt gescheitert. Selbst das biblische Wort ist dieser Tradition unterstellt.

Von Vorbildern und Autoritäten

Ob in Politik oder Religion - starke Führungspersönlichkeiten haben schon immer große Aufmerksamkeit erregt und treue Untergebene gefunden. Die Geschichte lebt von diesen großen Namen. Die Bewertung fällt aber recht unterschiedlich aus. Etliches war gut, anderes brachte Unglück und manches, das anfangs gut aussah, nahm ein böses Ende. In jeder Begeisterung steckt eine Gefahr. Erst recht, wenn es um Verehrung von Menschen oder staatlichen und kirchlichen Einrichtungen geht.

Es gibt in Wirklichkeit nur eine Person, die unsere ganze Aufmerksamkeit und unsere ungeteilte Hingabe verdient. Auch diese Person wurde begeistert empfangen, doch nach kurzer Zeit ans Kreuz genagelt - unter Zustimmung der gleichen Menschenmenge, die ihm vorher zujubelten.

Jesus Christus war und ist die einzige Autorität, der bedingungslos vertraut werden darf, weil er Sohn Gottes und Schöpfer ist: "Christus ist das Abbild seines Vaters; in ihm wird der unsichtbare Gott für uns sichtbar. Vor Beginn der Schöpfung war er da. Durch ihn ist alles erschaffen, was im Himmel und auf der Erde ist, alles Sichtbare und Unsichtbare, alle Königreiche und Mächte, alle Herrscher und Gewalten. Alles ist durch ihn und auf ihn hin geschaffen." Kol. 1, 15.16 (Hfa) Seine Anweisungen haben deshalb Autorität.

Jesus gründete die christliche Gemeinde, damit sie die Botschaft der Erlösung in die Welt trägt. Dabei sollte sie nie die einfachen und klaren Grundsätze Jesu aus den Augen verlieren. Es dauerte aber nicht lange und der Zauber der weltlichen Macht sprang auf die römische Kirche über. Man vergaß christliche Prinzipien und bediente sich politischer Kräfte. Kirchliche Anliegen wurden mit weltlichen Mitteln durchgesetzt.

Jeder Mensch, jede ideologische Bewegung und jede Religion, ob Christentum, Islam, Buddhismus oder was auch immer, ist aufgefordert, die Lehren aus diesem dunklen Kapitel der Geschichte zu ziehen. Die Menschheit braucht nicht eine gläubige Macht, sondern einen mächtigen Glauben, der in der Einfachheit des Lebens und den Worten Jesu verwurzelt ist.

Worauf es ankommt!

Die Sicherheit und der Friede sind nach den Worten Jesu darin begründet, dass sich der Mensch ihm anvertraut, sein Wort kennt und danach lebt. Die Begeisterung für einen Menschen oder eine Sache - ob im Sport, in der Politik oder in der Religion - hält nicht lange an. Im Alltag, und nur dort, zeigt es sich, wie tief und echt der Glaube ist. Mitgefühl, Liebe und Selbstlosigkeit sind Tugenden, die zeigen, wie tief die Wurzeln greifen. Diese und viele andere Eigenschaften kann der Mensch aber nicht aus sich selbst erbringen. Es erfordert eine Herzensveränderung, die nur Jesus Christus bewirken kann. Wer sich dem biblischen Wort öffnet, darf damit rechnen, dass sein Leben eine neue Richtung bekommt.

Kein Staat, keine Kirche, kein Heiliger und kein Papst ist zu dem imstande, was Gott im menschlichen Herzen bewirkt. Hass, Neid, Selbst- und Herrschsucht dürfen dann der Vergangenheit angehören. Das biblische Wort kennt nur einen einzigen Namen, von dem sich der Mensch Heil erwarten darf - Jesus Christus: "Und in keinem andern ist das Heil, auch ist kein andrer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, durch den wir sollen selig werden." Apostelg. 4,12 (LÜ)

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