Andacht vom 13.01.2010:
Du aber bleibe bei dem, was du gelernt und worauf du dein Vertrauen gesetzt hast. Du weißt, wer deine Lehrer waren, und du kennst auch seit deiner Kindheit die Heiligen Schriften. Sie können dich den Weg zur Rettung lehren, die dir zuteil wird durch den Glauben, der sich auf Jesus Christus gründet. 2. Timotheus 3,14.15 (Gute Nachricht Bibel)
Wir müssen überall lernen: in der Schule, während der Ausbildung, auf der Universität und auch noch am Arbeitsplatz. Lebenslanges Lernen ist notwendig - Vokabeln, Formeln, Naturgesetze und vieles mehr, was im Leben wichtig ist.
Lernen hilft uns, uns weiterzuentwickeln. Wer nicht mehr bereit ist zu lernen, bleibt stehen und entwickelt sich langsam, aber sicher zurück. Der Ort, an dem wir lernen, ist sicher nicht immer interessant, doch es liegt an uns, unser Leben abwechslungsreich zu gestalten.
Timotheus war auch ein Lernender, der seine geistigen Kräfte auf sein Lebensziel, das ewige Leben ausrichtete. Dabei war ihm Paulus eine wichtige Hilfe, denn es ging nicht bloß um die Lehre, an der sich Timotheus orientieren sollte, sondern darum, was er davon in seinem Leben umsetzte (2 Tim 3,16.17). Das war kein rein intellektuelles Lernen.
Lernen im biblischen Sinne ist kein Auswendiglernen von Bibeltexten oder das Kennen biblischer Gebote und Geschichten, sondern das Ergebnis eines Prozesses, in dessen Mitte Jesus Christus steht. Ihn sollen wir kennen und ihm vertrauen lernen.
Dieses Lernen bedeutet nicht, alte Traditionen -selbst wenn sie gut sind - blind zu übernehmen, sondern zu fragen und zu hinterfragen, um sich selbst zu überzeugen, einen eigenen Weg zu finden und Jesus wirklich im Leben nachzufolgen und ähnlicher zu werden.
Wenn ich Jesus erlebt habe, dann kann ich an ihm festhalten und bei ihm bleiben mit dem, was ich gelernt habe. Jesus hält mir auch heute seine ausgestreckte Hand entgegen und sagt: "Ich bin gern für dich gestorben. Du machst Fehler, doch du kannst aus ihnen lernen!"
Lernen bedeutet, dass wir immer wieder über Jesus und unseren Glauben nachdenken und bei allen unseren Lernprozessen die Bibel als Grundlage haben. Das bedeutet, auch anderen die Freiheit zu lassen, den eigenen Glauben zu erproben, und es zu akzeptieren, wenn sie Dinge anders als wir sehen.
Gerhard Menn
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.