Andacht vom 16.05.2010:
Denn so spricht Gott der HERR, der Heilige Israels: "Wenn ihr umkehrtet und stille bliebet, so würde euch geholfen; durch Stillesein und Hoffen würdet ihr stark sein. Aber ihr wollt nicht." Jesaja 30,15
Wir leben in einer Zeit, in der Betriebsamkeit und Lärm unseren Alltag bestimmen. Tag und Nacht dringt der Lärm vom Straßen- und Flugverkehr an unsere Ohren. Am Arbeitsplatz jagt ein Termin den anderen. Wenn uns dann zu Hause auch noch etwas gegen den Strich geht, reagieren wir oft gereizt. Und wenn endlich der langersehnte Urlaub beginnt, umgibt uns der Lärm unzähliger Menschen im Hotel und am Strand.
Natürlich müssen wir im Beruf unsere täglichen Pflichten erfüllen, denn davon hängt unser Lebensunterhalt ab. Wir können uns den täglichen Anforderungen nicht immer entziehen. Aber die Folgen sind auch bekannt: Unsere Gesundheit wird durch zu viel Stress und dauernden Lärm geschädigt.
Uns modernen Menschen fehlt immer mehr die Zeit und Ruhe, in der wir uns ohne Hektik und Termindruck einer Aufgabe widmen können. Wenn wir am Wochenende endlich einmal einen ruhigen Tag vor uns haben, fällt es uns oft schwer, ohne inneren Druck innezuhalten. Dabei ist es so wichtig, einmal von der inneren Unruhe Abstand zu gewinnen und abschalten zu können. Den zwitschernden Vögeln zu lauschen, unser Herz den warmen Sonnenstrahlen auszusetzen und die dahinziehenden Wolken am Himmel zu betrachten - solche Eindrücke wirken wie Balsam auf unsere gestresste Seele.
Gott möchte uns in solchen Augenblicken besonders nahe sein. Er wünscht, dass wir uns die Zeit und Ruhe nehmen, in unserem Herzen stille werden und unsere Gedanken auf himmlische Dinge richten. Doch das braucht Zeit und vor allem Ruhe, innerlich und äußerlich. Der Sabbat bietet dazu besondere Gelegenheit.
Daniel ist mir ein großartiges Vorbild. In einer Zeit der äußeren und inneren Bedrängnis - von der Daniels Leben abhing - zog er sich dreimal am Tag zu einer bestimmten Zeit an einen bestimmten Ort zurück. Dort betete er zu Gott, dankte und lobte ihn für alles, was er von ihm bekam. Danach gab er seine Sorgen an Gott ab und ging dann wieder seiner Pficht nach (Dan 6,11).
Gott fordert uns auf, umzukehren und stille zu werden und die innere Einstellung vom Irdischen auf das Himmlische zu richten. Dann können wir dem Alltag wieder viel gelassener und ruhiger begegnen.
Adam Schiller
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.