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Andacht vom 07.04.2013:

Die Liebe soll euer höchstes Ziel sein. 1. Korinther 14,1a (Neues Leben)

In einigen Städten Argentiniens wird zu Ostern traditionell die "Verbrennung des Judas" aufgeführt. Dabei wird über den Köpfen der Zuschauer eine große Figur mithilfe von Feuerwerkskörpern verbrannt. Die Pappfigur steht für Judas, den Jünger von Jesus, der ihn verriet. Ein lustiges Spektakel, ein Volksfest, in dem sich die niederen Instinkte des Menschen - Hass und Ärger - entladen können, ohne jemandem wehzutun.

Vom Vorbild weicht die Darstellung allerdings stark ab. Jesus predigte die Feindesliebe, forderte seine Jünger auf, nicht selbst zu richten und gebot, selbst Menschen, die zerstörerisch wie Unkraut wirken, nicht übereilt von der Gemeinschaft der Gläubigen auszuschließen.

Weil er praktizierte, was er predigte, lehnte Jesus den Wunsch des Judas nicht ab, in den Jüngerkreis aufgenommen zu werden, obwohl er wusste, dass er ihn verraten würde. Noch mehr: Selbst als Judas dabei war, den Verrat abzuschließen, wusch Jesus ihm noch die Füße und reichte ihm beim Passahmahl das Essen (Joh 13,2-30).

"Nun muss es aber irgendwo doch Schranken geben - bei aller Liebe!", denken wir verständlicherweise. Wer hat sich nicht schon gewünscht, dass Gott eingreift, wenn wieder einmal ein besonders grausames Verbrechen verübt wurde!

Um zu erklären, wie sehr die Liebe Gottes unsere Vorstellungen sprengt, erzählte Jesus die Geschichte von zwei Söhnen (Lk 15,11-32). Dass sich der ältere, zu Hause gebliebene Sohn, über die Langmut des Vaters entsetzte, können wir gut nachvollziehen. Musste es wirklich sein, dass der treulose Heimkehrer mit einem rauschenden Fest begrüßt wurde? - diese Frage, mit den damit verbundenen Emotionen, hat sicher viele Leser dieser Geschichte beschlichen. Kennen wir Momente, in denen wir uns eher damit abfinden könnten, dass der Übeltäter in Rauch aufgeht, als dass wir uns mit ihm gemeinsam an einen Tisch setzen?

Die Alternative zum Volksfest der Rache ist das von Jesus eingesetzte Abendmahl. Für uns ist Platz am Tisch des Herrn - egal, wo andere uns hinwünschen, und obwohl wir kein Anrecht dazu haben. Wir können es, weil Gott uns liebt. Wenn die Dankbarkeit darüber den Ärger verdrängt, beginnt das Verstehen. Wer bin ich, dass ich einem Mitmenschen den Stuhl vor die Tür stelle, wenn Gott auch mich trotz meiner Fehler eingeladen hat?

Marc-Oliver Schulz

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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