Andacht vom 13.01.2005:
Mensch, du bist wertvoll
Ich habe dich beim Namen gerufen, du gehörst mir ... Weil du in meinen Augen teuer und wertvoll bist und weil ich dich liebe. Jesaja 43,1-4 (Einheitsübersetzung)
Was bin ich wert, ich, einer unter Milliarden von Menschen? Wer nimmt überhaupt Notiz von mir? Entstünde eine Lücke, wenn es mich nicht gäbe? Die einen sagen: "Du brauchst Selbsterfahrung, Selbstverwirklichung, dann erkennst du deinen Wert." Die anderen meinen: "Was ist schon der Mensch? Nimm dich nicht so wichtig, jeder ist ersetzbar." Wer hat Recht? Was bin ich wert - und wer bestimmt meinen Wert? Ist meine Einschätzung maßgebend, die Meinung meiner Angehörigen, das Urteil meines Arbeitgebers? Bestimmten das politische System oder die Leistungsgesellschaft meinen "Marktwert"? Was ist der Mensch im Krieg wert? Als Napoleon nach der Völkerschlacht bei Leipzig seine toten beziehungsweise sterbenden Soldaten sah, soll er ausgerufen haben: "Wertlose Masse!"
Was bin ich wert? Gibt es eine Instanz, die dafür zuständig ist, diese Frage zu beantworten? Ja, es ist Gott. Er sagt mir, dass ich nicht ein Produkt des Zufalls bin, sondern von ihm gewollt (Offb 4,11) und zu seiner Ehre geschaffen (Jes 43,7). Er bestimmt meinen Wert und meine Würde.
Aber wenn ich mich von Gott entfernt habe? Da fällt mir das Gleichnis vom verlorenen Sohn ein. Nachdem dessen Selbstachtung auf null gesunken war, besann er sich und machte sich auf den Heimweg zu seinem Vater. Bei ihm erfuhr er von neuem Annahme, Liebe und bedingungslose Wertschätzung, die den Vater veranlasste, ein großes Fest zu feiern. Als Verlorener kannst du heimkehren. Bedenke, auch für heute gilt:
Weil du so wertvoll bist, lebst du.
Weil du so wertvoll bist, brauchst du nie aufzugeben.
Weil du so wertvoll bist, bist du beschützt.
Weil du so wertvoll bist, sollst du fröhlich sein.
Wen Gott gefunden hat, der kann sich nicht mehr verlieren.
Josef Butscher
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.