Andacht vom 10.02.2005:
Zwei Zeichen
Und weil die Ungerechtigkeit überhand nehmen wird, wird die Liebe in vielen erkalten ... Und es wird gepredigt werden dies Evangelium vom Reich in der ganzen Welt. Matthäus 24,12.14
Zwei Zeichen weisen auf das Ende der Welt hin: der Zustand der Menschheit und die Verkündigung des Evangeliums. Während viele immer unmoralischer leben und dabei ihre Liebesfähigkeit verlieren, wird eine Botschaft der Hoffnung verkündet: Christus kommt bald, um dem Elend dieser Welt ein Ende zu setzen, um sein Reich der Gerechtigkeit und Liebe zu errichten.
Die Botschaft vom Reich Gottes ist also die Antwort auf die wachsende Gottlosigkeit, Unmoral und Lieblosigkeit der Menschen. Tatsächlich gibt es heute für viele keine Instanz mehr, die dem Menschen Vorschriften machen kann. Gott als moralische Autorität scheidet für sie aus. Da alle Menschen gleich sind, habe niemand das Recht, einem anderen Regeln aufzuzwingen. Jeder könne tun und lassen, was er will. Nur polizeiliche Maßnahmen halten manche vor Willkür zurück. Zudem verändern sich die moralischen Maßstäbe der Gesellschaft ständig. Was vor 40 Jahren als unmoralisch galt, findet sich heute als begehrter Lesestoff in Zeitschriften. Moral ist eben nur, was die Gesellschaft augenblicklich als moralisch betrachtet. Da fragt man sich: Wie weit wird man noch gehen? Anscheinend kennt man keine Grenzen mehr.
Doch Christus hat eine "Gegenbewegung" zu der Gott- und Gesetzlosigkeit der Welt ins Leben gerufen, um den noch Suchenden Orientierung und Hilfe zu geben. Unser Auftrag ist, den Mitmenschen etwas Besseres anzubieten, als ihnen jeden Tag geboten wird, nämlich Hoffnung und Zukunft, Liebe und Geborgenheit - Werte, die ihren Ursprung in Gott haben. Und wir sollen beispielhaft mit unserem ganzen Leben dahinter stehen! Auf diese Weise werden wir Jesu Licht leuchten lassen.
Siegfried Wittwe
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.