Andacht vom 13.01.2006:
Wer ruft?
Dies ist gut und wohlgefällig vor Gott, unserm Heiland, welcher will, dass allen Menschen geholfen werde und sie zur Erkenntnis der Wahrheit kommen. 1. Timotheus 2,3.4
Irgendwie beeindruckt hat er mich doch immer wieder, dieser ganz spezielle Männergesang. Bei keiner Vortragsreihe durfte er fehlen, zu hören war er meist im Zusammenhang mit Themen wie "Taufe", "Endzeit" oder "Wiederkunft" und sowohl Text als auch Melodie richteten sich vorzugsweise an entscheidungsschwache Zeitgenossen: "Gott rufet noch. Willst du nicht endlich hören?" Das kam meist ruber wie Donnerhall - und war für manchen durchaus die richtige Botschaft zur richtigen Zeit.
"Gott rufet noch!" Glücklicherweise gilt das auch heute noch und das ist gut so, denn solange der Allmächtige noch ruft, solange ist noch Hoffnung für die Welt - und für manchen, der sich bis heute nicht entscheiden kann (oder will).
Manchmal betrifft dieses Rufen Gottes allerdings auch ganz diesseitige Angelegenheiten und das ist dann meist eine höchst interessante Variante. Da geht es dann nämlich nicht in erster Linie um das ewige Leben, sondern um die Herausforderung, das irdische Leben sinnvoll zu meistern und hier und heute den Platz sinnvoll auszufüllen, an den Gott uns gestellt hat oder stellen will.
"Gott rufet noch!" Genau so ist es und sein Ruf gilt Frauen und Männern aus allen Bevölkerungsschichten, allen Bereichen der Arbeitswelt und allen gesellschaftlichen Kreisen, denn er braucht seine Leute überall: in der Politik und in der Wirtschaft, an Universitäten und Werkbänken, von Kunst und Kultur ganz zu schweigen, und sogar das Militär ist nicht ausgenommen (vgl. Apg 10).
Unser Andachtswort schrieb der große Apostel Paulus vor 2000 Jahren an seinen jungen Mitarbeiter Timotheus. Es gilt auch heute noch, aber weil das so ist, deshalb muss es tatsächlich auf allen Ebenen von Staat und Gesellschaft Menschen geben, die Gott für seine guten Zwecke gebrauchen kann. Ganz unter uns: Sein Ruf gilt auch dir. Sperr einfach die Ohren auf und lass dich von ihm an den Platz rufen, den er für dich vorgesehen hat. Es könnte die größte Überraschung deines Lebens werden - heute!
Friedhelm Klingeberg
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
