Andacht vom 09.08.2006:
Würze
Ihr seid das Salz der Erde. Wenn nun das Salz nicht mehr salzt, womit soll man salzen? Es ist zu nichts mehr nütze, als dass man es wegschüttet und lässt es von den Leuten zertreten. Matthäus 5,13
Dieser Text ist wohl einer der bekanntesten der Bibel. "Ihr seid das Salz der Erde" - so lautet Jesu Botschaft an alle, die ihm nachfolgen. Ist uns immer die Tragweite dieses Verses bewusst? Wie weit tragen wir dazu bei, dass der Inhalt dieses Verses stimmt? Etwa dann, wenn uns andere auf Grund unseres Glaubens mitleidig belächeln oder gar urteilen: "Das soll ein Christ sein?"
Wenn ich früher an dieses Bibelwort dachte, kam ich mir nicht wie Salz vor. Mit dem Salz, dachte ich, ist doch das Evangelium gemeint. Ich kann doch höchstens ein Werkzeug sein, das Gott benutzt, um sein Evangelium in dieser Welt auszubreiten. Um im Bild zu bleiben, würde das bedeuten: Ich bin höchstens ein Salzstreuer.
Aber nein, Jesus sagt nicht: "Ihr seid meine Salzstreuer", er sagt:, "Ihr seid das Salz". Ja, wir sind das Salz der Erde, das die richtige Würze in diese Welt bringt und den Menschen das Erkennen und Wirken des einzig wahren und lebendigen Gottes verdeutlicht. Bis heute sind Spuren dieses Salzes in einigen Grundwerten der Christenheit in unserer Gesellschaft sichtbar, etwa das Kümmern um den Nächsten oder die Gleichheit aller Menschen vor Gott.
Erst wenn das Salz in die Speise kommt, kann es seine Wirkung entfalten und erst durch die Wirkung erfüllt es seinen Zweck.
Wir sind als Christen wichtig für die Welt, denn wir sind Boten und Zeugen der Liebe Gottes. Auch wenn wir uns selber manchmal im Wege stehen oder von anderen wegen unseres Glaubens verlacht werden. Denken wir daran, dass wir Gottes Kinder sind, Christus für uns gestorben ist und dass wir mit der Hilfe des Heiligen Geistes rechnen dürfen, wenn es um die Aufgabe geht, "das Salz der Erde" zu sein.
Martin Kendzia
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.