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Andacht vom 05.09.2007:

Mangelware Geduld

Hier ist Geduld der Heiligen! Hier sind, die da halten die Gebote Gottes und den glauben an Jesus! Offenbarung 14,12

Am 5. September 2001 begann im Dom von Halberstadt die Aufführung des längsten Orgelspiels der Welt. 639 Jahre soll es erklingen, also etwa 25 Menschengenerationen lang. Eigentlich dauert das Klavierstück des amerikanischen Komponisten John Cage nur 30 Minuten, doch in der Orgelbearbeitung soll es nach der Vorstellung des Künstlers "so langsam wie möglich" gespielt werden - und das braucht eben seine Zeit. So begann die Aufführung mit einer ausgedehnten Pause von exakt 16 Monaten. Seit Januar 2003 erklingt nun endlich der erste Ton.

Was auf den ersten Blick wie absurdes Theater anmutet, ist als Kunstwerk gedacht, mit dessen Hilfe das Thema "Ewigkeit" musikalisch dargestellt werden soll.

In einer Zeit, in der Schnellrestaurants ihre Kunden mithilfe von Zeituhren im Minutentakt bedienen, erscheint uns das "Tempo" dieses Konzerts unerträglich langsam. Wir werden ja schon unruhig, wenn eine Predigt länger als 30 Minuten dauert. Wir sind frustriert, wenn sich Gott mit der Antwort auf unsere Gebete Zeit lässt. Und dass unser Herr noch nicht wiedergekommen ist, lässt manche von uns so ungeduldig werden, dass sie das Weltende quasi herbeireden wollen.

Doch Gottes Uhren gehen anders als unsere: Tausend Jahre sind vor ihm wie ein Tag. Er hat viel Geduld mit uns und unserer Welt - mehr als uns vielleicht lieb ist (siehe 2 Pt 3,8-9). Er ist nicht auf der Suche nach der schnellen Lösung, er macht auch nicht einfach kurzen Prozess mit uns. Stattdessen wartet er geduldig Jahre und Jahrzehnte, bis ein Mensch ihm endlich das Herz öffnet. Bis zum ersten Kommen des Herrn vergingen Tausende von Jahren, seitdem sind ebenfalls bereits zweitausend Jahre vergangen. Wie lange wird es wohl noch dauern?

Schon die ersten Christen standen vor dieser Frage. Das Gleichnis von den zehn Brautmädchen stellt zwei Gruppen von Adventgläubigen gegenüber: die einen, deren Glaube nur für eine kurze Zeit ausreicht und deren Lampen deshalb bald verlöschen; und die anderen, die sich darauf einstellen, dass der Bräutigam möglicherweise lange ausbleibt, und deshalb einen Ölvorrat mitnehmen (siehe Mt 25,1-13).

Im letzten Buch der Bibel sind die wahren Gläubigen an ihrer "Geduld" erkennbar, das heißt, an ihrer Ausdauer angesichts widriger Umstände. Unbeirrt halten sie fest an den Geboten Gottes und am Glauben an Jesus. - Herr, schenke uns diese Ausdauer!

Rolf J. Pöhler

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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