Andacht vom 15.12.2007:
Mehr Licht im Todestal!
Das Volk, das in der Finsternis wohnt, sieht ein großes Licht. Hell strahlt es auf über denen, die im Schatten des Todes leben und ohne Hoffnung sind. Matthäus 4,16 (Hoffnung für alle)
Nun brennen sie wieder, wie jedes Jahr zur Adventszeit, die vielen Lichter in den Häusern und Straßen. Und sie sind doch nur ein bescheidener Versuch, etwas gegen die Dunkelheit und Kälte zu tun. Um wirklich Wärme und Licht in diese Welt und in unser Leben hineinzubringen, brauchen wir mehr. Damit es hell wird, müsste schon ein Licht von dorther kommen, wo das Licht zu Hause ist.
So sieht es der Evangelist Matthäus, als er den Augenblick beschreibt, in dem Jesus, als von Gott Gesandter, unter die Menschen tritt. Adventszeit ist für Matthäus zuerst einmal die Stunde der Wahrheit: "... die im Schatten des Todes leben." Wer das aus seinem Leben ausklammern will, wird nicht verstehen, was Advent bedeutet. Er wird sich wärmen an dem Lichtlein, das er selbst angezündet hat.
Doch wo Jesus auftritt, sehen Menschen, die in der Finsternis wohnen, ein helles, strahlendes Licht, das in ihr Leben fällt. Da werden selbst die "Schatten des Todes" vertrieben; denn Johannes sagt von Jesus: "Von ihm kam alles Leben, und sein Leben war das Licht für alle Menschen." (Jo 1,4 Hfa)
Die Adventszeit stellt bis heute die Menschen vor die Wahl, ob sie aus den kalten Bereichen der Finsternis und des Todes herauskommen möchten. Das Angebot, das Jesus macht, ist nicht zu überbieten: "Ich bin das Licht für die Welt. Wer mir nachfolgt, irrt nicht mehr in der Dunkelheit umher, sondern folgt dem Licht, das ihn zum Leben führt." (Jo 8,12 Hfa)
"In der Dunkelheit umherirren", das ist Orientierungslosigkeit und im schlimmsten Fall Hoffnungslosigkeit. Wer das bewusst erlebt und nach einem Licht Ausschau gehalten hat, das seinem Leben Richtung und Ziel weisen könnte, wird nicht mehr zögern, "dem Licht zu folgen, das ihn zum Leben führt".
Dann kann Adventszeit zu einer Zeit großer Dankbarkeit und Freude werden, in der all die kleinen Lichter ihren Glanz verlieren, weil ein strahlendes Licht in das eigene Leben gefallen ist.
Danke, Jesus, dass du mein Leben hell machen willst, und das nicht nur zur Adventszeit!
Johannes Fiedler
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
