Andacht vom 24.06.2004:
Wahre Machtverhältnisse
Du hättest keine Macht über mich, wenn es dir nicht von oben her gegeben wäre. Johannes 19,11
Jesus wird verhört. Pilatus will ihn durch einen Hinweis auf seine Macht zum Reden bringen. Da weist ihn Jesus in die Schranken. Nicht Menschen regieren letztlich über diese Welt, sondern Gott. Er wacht über die Mächtigen und setzt ihnen Grenzen. Schließlich muss alles und jeder Gott dienen - auch Pilatus, der Jesus zum Kreuzestod verurteilt. Dessen sind sich die Jünger Jesu bewusst, als sie beten: "Die Könige der Erde treten zusammen und die Fürsten versammeln sich wider den Herrn und seinen Christus: Wahrhaftig, sie haben sich versammelt in dieser Stadt gegen deinen heiligen Knecht Jesus, den du gesalbt hast, Herodes und Pontius Pilatus mit den Heiden und den Stämmen Israels, zu tun, was deine Hand und dein Ratschluss zuvor bestimmt hatten, dass es geschehen solle." (Apg 4,26-28)
Im Mittelpunkt des Handelns Gottes steht seine Gemeinde. Wer sie antastet, tastet gleichsam Gottes Augapfel an (Sach 2,12).
Alles, was uns widerfährt, kommt von Gott und soll zu unserem Besten dienen. Dabei sind wir nicht bedingungslos menschlicher Macht unterworfen. "Denn es ist keine Obrigkeit außer von Gott; wo aber Obrigkeit ist, die ist von Gott angeordnet." (Rö 13,1) Deshalb lehnen wir uns nicht gegen sie auf, sondern "suchen der Stadt Bestes" (Jer 29,7), weil dies unserem Wohlergehen dient. Sofern eine Macht dem Reich Gottes schaden will, gebietet ihr der Herr Einhalt. Denn "er setzt Könige ab und Könige ein" (Da 2,21).
Siegfried Wixwat
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.