Andacht vom 10.05.2009:
Blick zu Boden, geradeaus ...
Wir gingen alle in die Irre wie Schafe, ein jeder sah auf seinen Weg. Jesaja 53,6
Eine mehr als 34.000 Kilometer lange Reise legte ein Brief zurück, der an eine Angestellte in der amerikanischen Ortschaft East China adressiert war. Der Brief war fälschlicherweise in einen Postsack mit Überseesendungen sortiert worden, so dass er erst vier Wochen später, mit einem Stempel aus Peking versehen, den richtigen Empfänger erreichte.
Nicht nur Briefe gehen Irrwege, auch Menschen. Viele von ihnen stellen sich nicht mehr die Frage nach dem Sinn des Lebens. Andere setzen Arbeit, Familie, schöne Wohnung, Urlaubsreise oder Hobby an die erste Stelle. Doch wo bleibt der Lebenssinn bei Arbeitslosigkeit, Eintritt ins Rentenalter oder wenn die Kinder aus dem Hause gehen? Plötzlich ist die ganze Leere da. Und was bleibt von allem Erreichten übrig, wenn sich das Leben dem Ende zuneigt? Einige hoffen, dass ihre Kinder manches übernehmen. Doch haben diese noch eine Zukunft? Umweltverschmutzung, Klimakatastrophen, Eskalation von Gewalt verheißen nichts Gutes.
Aber Gott verspricht: "Siehe, ich mache alles neu!" Das gilt für mich persönlich. Ich bin in meinem Leben nicht auf mich allein gestellt. "Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich", ist die Zusicherung des Herrn (Jes 41,10). Gott schenkt mir in seinem Wort Orientierung für meine Entscheidungen im Alltag. Wenn ich die falsche Richtung einschlage, mahnt der Heilige Geist mein Gewissen. Und wenn nicht nur einer den richtigen weg geht, sondern mehrere, so können diese Christen ein Signal für jene sein, die noch nicht an Gott glauben. Schließlich können so auch soziale und politische Verhältnisse anders werden.
Wer heute besorgt in die Zukunft blickt, soll wissen, dass der Herr einmal alles wieder heil macht. Er wird einen neuen Himmel und eine neue Erde schaffen, wo es weder Tränen noch Tod, weder Leid noch Schmerz geben wird. Das ist der Weg, den Gott mich führen kann, wenn ich ihm die Führung meines Lebens überlasse.
Holger Teubert
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.