Andacht vom 13.06.2009:
Wer liebt ist glücklich
Wer auf das hört, was ihm beigebracht wird, ist erfolgreich; und wer dem Herrn vertraut, der findet Glück. Sprüche 16,20 (Hoffnung für alle)
Da liegt also der Schlüssel zum Glück, den die meisten Menschen - bewusst oder unbewusst - suchen. Der Brockhaus definiert: "... Glück ist ein Zustand unüberbietbarer Erfüllbarkeit ...", und im philosophischen Sprachgebrauch ist "Glückseligkeit" die Bezeichnung für das höchste natürliche Ziel des Menschen. Nach solchen Definitionen bleibt die Frage: Überfällt uns das Glück einfach so, oder können wir selbst etwas zum Glücklichsein beitragen? Viele meinen ja, es sei eine Frage der äußeren Umstände, ob man glücklich sei oder nicht: Wenn ich erst wieder gesund bin, dann werde ich dies oder jenes tun; wenn ich erst mal die Prüfung bestanden habe, dann ...! So könnten wir noch manches anführen.
Gut wenn wir nicht nur in die Zukunft schauen, sondern uns auf das Heute besinnen und jeden Tag dankbar genießen. Das Streben nach Glück, nach Lebensglück, ist durchaus legitim, auch für einen Christen. Aber wir sollten es nicht mit dem Trachten nach materiellem Wohlstand verwechseln. Ein Beitrag zum Glück ist das Bewusstsein, etwas Sinnvolles zu tun.
Von Thomas Carly stammt folgendes Wort: "Ich schlief und träumte, das Leben wäre Freude. Ich erwachte und sah, das Leben war Pflicht. Ich handelte und siehe, die Pflicht war Freude [Glück, Erfüllung]."
Das Streben nach einem Ziel ist sicher ein Glücksfaktor. Die Bibel gibt uns hier noch weitere Hilfestellungen. Erwähnt sei der Rat des Apostels Paulus (Phlm 4,8) über Positives nachzudenken, zum Beispiel am anderen Gutes zu entdecken - oder das Streben nach Liebe, wie sie uns Gott zeigte (Joh 3,16). Und ist die Liebe nicht auch die größte Kraft im menschlichen Leben? Hermann Hesse sagte sogar: "Glück ist Liebe, nichts anderes. Wer lieben kann, ist glücklich." Oder denken wir an die Seligpreisungen der Bergpredigt (Mt5). Die Bibelübersetzung Hoffnung für alle beginnt mit den Worten: "Glücklich sind ..." Wir können fortsetzen: "... die sich nach den Worten Jesu richten."
Gott hat uns kein sorgenfreies Leben garantiert, aber er will das Beste für uns, und das ist unser Glück!
Heinz Weigmann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.