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Andacht vom 19.06.2009:

"Auszeit" auf Verordnung

Geduld aber habt ihr nötig, damit ihr den Willen Gottes tut und das Verheißene empfangt. Hebräer 10,36

Das kann man wohl sagen - und dies galt keineswegs nur für die Adressaten des Hebräerbriefes, sondern ganz offensichtlich auch für die Verfasser der neutestamentlichen Briefe. Männer wie Johannes, der "Lieblingsjünger", oder Paulus, der größte der Theologen, machten ja nicht gerade als stille, friedliche Dulder, sondern viel mehr als "Feuerköpfe", "Donnernssöhne" und kompromisslose Kämpfer des Glaubens von sich reden. Um das zu ändern, musste Gott sie in seine Schule nehmen - und buchstäblich in die Wüste schicken.

Das ist in der Tat seltsam: Wenn es um die weltweite Verkündigung des Evangeliums ging, schien dem Herrn schon immer höchste Eile geboten (s. Offb 14,6f.), für einen einzelnen Menschen, der ihm wichtig ist, hat er dagegen endlos Zeit. Mose darf sich, sage und schreibe, vierzig Jahre "Auszeit" nehmen, bevor Jahwe ihn zu seiner Lebensaufgabe ruft. Christus selbst "gönnt sich" dreißig Jahre der Vorbereitung auf die Verwirklichung des Erlösungsplans. Für den Apostel Johannes werden die langen, stillen Jahre auf Patmos zum geistlichen Höhepunkt seines Lebens.

Die Reihe der diesbezüglichen Beispiele ließe sich fortsetzen. Im Vergleich dazu bin ich ja geradezu günstig weggekommen mit den paar Monaten Auszeit, die Gott mir von heute auf morgen "verschrieb". Wäre es nach mir gegangen, hätte ich mich nur zu gern mit allerhöchstens "vierzig Tagen und vierzig Nächten" begnügt, dem klassischen Zeitmaß biblischer Kontemplation. Aber ich musste lernen, dass nicht nur Gottes Mühlen, sondern auch Gottes Uhren ihr eigenes Tempo haben - und das war schwer! Man möchte so viel für ihn tun - und kann doch nur schlafen, schlafen, schlafen ... Man möchte 25 Briefe schreiben an Menschen, die auf dem Weg zu Christus sind, aber die Kräfte reichen nur zum Spazieren gehen - und das über Wochen. Keine Lektion meines bisherigen Lebens- und Glaubensweges war schwerer zu lernen als die, ihm allein den Lauf der Dinge zu überlassen.

Das ging nicht von heute auf morgen, aber nur wer sich auf diesen Lernprozess einlässt, kann auch erleben, was es wirklich bedeutet, wenn Gott uns die Last unseres Lebens abnimmt und echte, tiefe Geborgenheit schenkt. Ist es nicht genau diese ganz persönliche Erfahrung, auf die du schon so lange wartest? Heute darfst du sie dir schenken lassen!

Friedhelm Klingberg

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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