Andacht vom 12.09.2009:
Gottes Adresse
Ich will meine Wohnung unter euch haben und will euch nicht verwerfen. Und ich will unter euch wandeln und will euer Gott sein, und ihr sollt mein Volk sein. 3. Mose 26,11.12
"Lieber Gott, ich möchte dir ein paar Fragen stellen: Wie siehst Du aus? Wo wohnst Du?" - Kinderbriefe an Gott. Wenn sie an ihn schreiben könnten, dann kämen diese und andere Fragen zur Sprache. Auch wir Erwachsenen sind - mal ganz ehrlich - nicht ganz erhaben über die Fragen der Kinder. Vielleicht fragen wir weniger nach dem, was die Kinder fragen, als nach der Gegenwart Gottes in unserem Leben. Dennoch ist ein "Ort", den wir mit Gott verbinden können, nicht belanglos.
Es ist eine Hilfe, einen Ort zu haben, an dem wir uns versammeln können zum Singen, Hören, Sprechen, Beten - einen Ort, den wir schön finden, mit dem wir schon über Jahre vertraut sind. Aber dass es dort lebendig ist, dass wir uns innerlich angesprochen fühlen, geschieht vor allem durch Menschen. Lebendigkeit ist für uns ein Zeichen von Gottes Wirken, ein Zeichen für sein "Wohnen" unter uns. Lebendige Gemeinde ist an keinen festen Ort gebunden, sie kann sich auch in einer Wohnung versammeln.
"Lieber Gott, wo wohnst Du? Ist es schön bei euch?" Auf solche und andere Fragen werden unsere Kinder einleuchtende Antworten finden, wenn sie sich hineingenommen fühlen in eine lebendige Gemeinschaft von Kindern und Erwachsenen, Alten und Jungen, unter denen das Wort Gottes auf vielfältige Weise vermittelt wird.
"Ich will bei euch wohnen, und ihr sollt bei mir zu Hause sein." Den Hass, die Angst vertreiben und in der Liebe bleiben, das wird ein Segen sein. "Ich will mit euch leben, und ihr sollt mit allen Frieden haben." So kann auch unser Leben ein Segen sein.
Gott, der du unter uns wohnen willst, schenke uns die Gewissheit deiner Gegenwart, wo immer wir uns als deine Gemeinde versammeln. Gib uns die Kraft deines Geistes für unser Denken und Tun!
Klaus Schulz
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.