TopLife | online
  

Andacht vom 20.10.2009:

Vom Lesewort zum Lebewort

Das aber auf dem guten Land sind die, die das Wort hören und behalten in einem feinen, guten Herzen und bringen Frucht in Geduld. Lukas 8,15

Im Jahre 1902 fand man bei Reparaturarbeiten am Südturm der Stadtkirche in Wittenberg im Turmknauf einen Originalbrief von Luther. Diesen Brief hatte er 1530 aus der Veste Coburg an den evangelisch gewordenen Abt des Benediktinerklosters in Nürnberg geschrieben. Hier einige Sätze aus dem letzten Teil:

"Und es ist sicher eine der größten Plagen auf Erden, dass die Heilige Schrift so verachtet ist, auch bei denen, die dazu eingesetzt sind [sie zu verkündigen]. Alle anderen Sachen, Wissenschaften, Bücher treibt und übt man Tag und Nacht. Und es ist des Arbeitens und Mühens kein Ende. Allein die Heilige Schrift lässt man liegen, als bedürfe man ihrer nicht. Und die ihr so viel Ehre antun, dass sie diese einmal lesen, die können es sofort ganz. Und es ist nie eine Wissenschaft noch ein Buch auf die Erde gekommen, das jedermann so bald ausgelernt hat wie die Heilige Schrift. Und es sind doch wahrlich nicht Leseworte, wie sie meinen, sondern reine Lebeworte darinnen, die nicht zum Spekulieren und um schwer Verständliches zu ersinnen, sondern zum Leben und Tun gesetzt sind."

Wohlgemerkt, Luther klagt hier über das Verhalten von Christen, nicht das von Ungläubigen. Könnte es auch uns passieren, dass uns die Bibel so vertraut und geläufig ist, dass wir sie kaum noch zur Hand nehmen? "Haben wir alles schon einmal gehört", denken wir. Aber haben wir uns wirklich in das Wort "vertieft"? Lies einmal den 119. Psalm zum Thema Demut, oder studiere das Grundsatzprogramm des Reiches Gottes in der Bergpredigt (Mt 5 bis 7) oder das Vermächtnis Jesu in Johannes 17. Und dann prüfe, was es dir für dein Leben sagt!

Für Luther enthält die Heilige Schrift nicht nur "Leseworte", sondern "Lebeworte". Was Gott sagt, soll gelebt werden. Aber man lebt nur das, was man von Herzen erfasst hat.

In dem Gleichnis vom vierfachen Ackerfeld fällt der Same mal auf den harten Weg, mal auf den Fels, mal unter die Dornen, aber auch auf gutes Land. Jesus meint damit die Menschen, "die das Wort hören und behalten". Das sind zwei Schritte. Erst auf das Wort achten und dann danach handeln. Auch heute wird das Wort - beispielsweise im Gottesdienst - gesät, wir wollen hinhören, damit wir den rechten Weg nicht verfehlen! Mein Herr, du hast es gesagt, gib mir Kraft und Gnade, es auch zu tun!

Konrad Edel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

Top Life Aktuell
Ausgabe 3 / 2018
Alle Ausgaben im Archiv
Top Life Spezial
Schöpfung oder Evolution?
Alle Ausgaben im Archiv
Internationales Bibelstudien-Institut
Internationales Bibelstudien-Institut
Die Bibel besser kennen lernen durch die Fernkurse des Internationalen Bibelstudien-Instituts.
Winfried Vogel: "Bestseller Bibel"
BB_klein

Die Bibel ist das meistverkaufte Buch der Welt - ein absoluter Bestseller. Wer es nicht kennt, wird sich fragen: Warum ... [mehr]

CD Tipp
Von Sehnsüchten - Pierre Intering
12 gefühlvolle Gitarrenarrangements von Hawaiin- und Gospelsongs. Das beiliegende 8-seitige Booklet enthält einige Gedanken zur Musik und speziell zu den Liedern.Wer bisher Gitarren-instrumentalmusik nicht kannte oder nichts damit anfangen konnte, wird sie hier auf angenehme Weise neu entdecken. Zum Teil werden die Lieder von div. Instru-menten harmonisch begleitet.

Hörbeispiele unter: www.gitarrenklang.com

Bestellung:
www.toplife-center.com