Andacht vom 21.10.2009:
Hinter der Tür ...
Ich bin die Tür; wenn jemand durch mich hineingeht, so wird er errettet werden und wird ein- und ausgehen und Weide finden. Johannes 10,9 (Elberfelder)
Wir waren in Stockholm und wollten die Stadt mit all ihren Sehenswürdigkeiten erkunden. Es gab viel zu sehen, unter anderem das Schloss von König Carl Gustav und Königin Silvia. Dort gingen wir auf eine große Tür zu, vor der ein Wachtposten stand. Wir grüßten freundlich, doch statt uns die Tür zu öffnen, wurden wir barsch abgewiesen. Die Tür blieb verschlossen.
Im Laufe seines Lebens steht der Mensch vor vielen verschlossenen Türen. Etwa vor der Tür zum Traumberuf, die sich nicht öffnet, weil es nicht genügend Ausbildungsplätze gibt. Manchmal sind es Wünsche, die unerfüllt bleiben, weil sie die finanziellen Möglichkeiten bei Weitem übersteigen. Oder es sind Herzenstüren, die sich nicht öffnen, wie sehr man sich auch darum müht.
In Bezug auf das Christsein ist es glücklicherweise anders. Jesus Christus ist Tür und Türöffner zugleich. Wer zu ihm kommen will, findet immer offene Türen. Da gibt es auch keine Schilder wie "Privat", "Kein Eintritt" oder "Nur für autorisierte Personen".
Wenn wir durch seine Tür gehen, bekommen wir nicht unbedingt das, was wir uns wünschen, wohl aber das, was wir brauchen: erfülltes Leben mit Perspektive. Dann öffnen sich uns Räume, in denen wir alle Lasten, die das Leben schwer machen, ablegen dürfen. Die Seele kommt zur Ruhe und die Sorgen des Alltags werden klein.
Diese Tür öffnet sich nicht, weil ein hohes Eintrittsgeld gezahlt worden wäre oder wir einen Passierschein vorweisen könnten. Die Begründung für den freien Zugang lautet: "Denn Gott hat die Menschen so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn für sie hergab. Jeder, der an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen, sondern das ewige Leben haben." (Joh 3,16 Hfa) Das ist der Weg durch die Tür: Gott hat seinen Sohn als Retter geschickt, als denjenigen der die Schlüssel hat und alle Türen öffnen kann. Christus sagt: "Ich bin gekommen, damit sie das Leben und volle Genüge haben sollen." (Joh 10,10)
Leben mit Christus ist kein Vertrösten auf die Zukunft, sondern beginnt hier und jetzt in einer Lebensgemeinschaft mit ihm. Kraft dieses neuen Lebens kann ich ein- und ausgehen, denn ich bin gestärkt, geliebt und gerettet für die Ewigkeit. Geh durch die Türe, die immer geöffnet ist, und genieße das Leben mit Christus.
Gerhard Menn
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
