Andacht vom 04.12.2009:
Kreuzschnäbel können es nicht lassen
"Ich glaube, darum rede ich", so glauben wir auch, darum reden wir auch; denn wir wissen, dass der, der den Herrn Jesus auferweckt hat, wird uns auch auferwecken mit Jesus und wird uns vor sich stellen samt euch. 2. Korinther 4,13b. 14
Der Fichtenkreuzschnabel (oft auch einfach Kreuzschnabel genannt) gehört zur Familie der Finken und ist gut an seinem kräftigen Schnabel mit den gekreuzten Spitzen zu erkennen. Ein wenig ähnelt er einem kleinen Papagei.
In unserer Umgangssprache sagen wir manchmal, jemand würde so reden, "wie ihm der Schnabel gewachsen" sei. Wir wollen damit ausdrücken, dass derjenige offen und frei spricht, also "kein Blatt vor den Mund nimmt". Wie erleben uns unsere Nachbarn, Freunde oder Kollegen? Wie ist unser "Schnabel" gewachsen? Worüber reden wir? Erleben sie uns als "komische Vögel" - als Kreuz-Schnäbel?
Manfred Siebald hat diesen Gedanken in einem Lied ausgedrückt:
Seit ein paar Stunden grüble ich jetzt schon und frage mich: Was hat der nette Mensch gemeint, vorhin? Ich sang und spielte einfach ein paar Lieder, bis er sich am Hinterkopfe kratzte und am Kinn. Dass einer ungeniert von seinem Glauben sprach, das hatte er bisher wohl nicht gekannt. So lachte er verlegen, und hat mich danach einen komischen Vogel genannt. Für einen Adler fehlt mir jeder Funke Majestät; für einen Spatzen bin ich viel zu brav. Für einen Hahn beginnt mein Morgen meistens viel zu spät, weil ich zu gut und gern und lange schlaf... Nicht der Legende wegen, die man um den Schnabel spann, nicht weil ich kreuz und quer gesungen hob. Nein, einfach, weil ich nicht vom Kreuz den Schnabel halten kann und von dem Mann, der dort sein Leben gab. Solange Menschen ohne seine Hilfe sind und um mich her noch nach Erlösung schrei'n, sing ich davon, wie man am Kreuz von vorn beginnt - ich werd wohl ein Kreuzschnabel sein. (Aus der CD "Kreuzschnabel", 1984 Hänssler-Verlag)
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Ja, ich möchte so ein "Kreuz-Schnabel" sein und von meinem Glauben an Jesus Christus reden - auch heute!
Günther Machel
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.
