Andacht vom 07.01.2010:
Ungeduldig wartete auf der anderen Seite des Sees eine große Menschenmenge auf Jesus. Lukas 8,40 (Hoffnung für alle)
Das ist doch eine erfreuliche Feststellung: Eine große Menschenmenge wartete auf Jesus. Er hatte ja auch wirklich etwas zu bieten, das die Menschen auf die Beine bringen konnte. Da lohnten sich weite Wege und stundenlanges Warten. Aber an diesem Tag erlebten nur zwei Menschen eine wirkliche Begegnung mit Jesus, weil sie ein dringendes Anliegen hatten: Als das Boot anlegte, "kam Jaïrus, ein Vorsteher der jüdischen Gemeinde, warf sich vor Jesus nieder und flehte ihn an, in sein Haus zu kommen" (V. 41).
Jairus hatte zuhause eine todkranke Tochter. Er wusste, dass nur Jesus helfen kann. Mit dieser Hoffnung drängte er sich nach vorn, denn die Zeit lief ihm davon. Und Jesus ging mit ihm mit.
Auf dem Weg wurde er aufgehalten. Eine Frau machte sich Hoffnung, durch Jesus von einer jahrelangen, unheilbaren Krankheit geheilt zu werden. Sie war nicht so prominent und mutig wie Jairus, der Synagogenvorsteher, drängte sich aber zielstrebig durch die Menge, um wenigstens das Gewand von Jesus berühren zu können. Und tatsächlich: In dem Augenblick der Berührung wurde sie gesund! Jesus blieb stehen, wandte sich mitten im Gewühl der Menschen dieser Frau zu, sprach mit ihr und machte ihr mit einem freundlichen Wort Mut zum Leben mit Gott.
Die Verzögerung hatte für Jairus' Tochter allerdings fatale Folgen: Sie war in der Zwischenzeit verstorben. Alles zu spät! Doch Jesus machte dem Vater Mut, als der durch Boten davon erfuhr, ging mit ihm in sein Haus und gab den Eltern ihr Kind lebend zurück.
Zwei Menschen hatten an diesem Tag eine unvergessliche Begegnung mit Jesus. Sie erlebten ihn als den Herrn über Leben, Krankheit und Tod.
Jesus, ich freue mich, dass du Jairus und der Frau geholfen hast. Du bist bis heute der Herr über Leben und Tod. Du kannst Menschen gesund machen, wenn du es willst. Du wirst auch heute Menschen helfen, die dich "berühren", mutig ihr Anliegen vorbringen und sich nicht abdrängen lassen. Danke, dass auch wir heute deine Nähe und dein Wirken erfahren können.
Johannes Fiedler
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.