Andacht vom 13.08.2004:
Auferstehung
Den hat Gott auferweckt und hat aufgelöst die Schmerzen des Todes, wie es denn unmöglich war, dass er vom Tode festgehalten werden konnte. Apostelgeschichte 2,24
Nicht schlecht gestaunt haben die Jerusalemer, als Petrus öffentlich davon redete, Jesus von Nazareth sei nicht mehr da, wo ihn alle vermuteten: im Grab.
Viele hatten den Nazarener sterben sehen. Zu Jesu Lebzeiten hatte Petrus seinen Meister oft missverstanden. Das ging so weit, dass er Jesus nachts im Garten Gethsemane mit Waffengewalt vor seiner Verhaftung und seinem gewaltsamen Ende schützen wollte. Später begegnet Petrus dem Auferstandenen, und er begreift, worum es Jesus in seinen Leidensankündigungen ging. Vor einer großen Menschenmenge verkündigt der Jünger nun, was den Kern des christlichen Glaubens ausmacht: die Auferstehung Jesu und dessen Bestätigung als Herr und Christus durch den Vater.
Alles, was uns an Gutem oder Schlechtem widerfährt, alles, was in unserer Welt geschieht, erhält vor dem Hintergrund der Auferstehung einen neuen Stellenwert. Wer Jesus nachfolgt, steht nicht auf verlorenem Posten, sondern darf wissen, dass er einen Herrn hat, der sich nicht mit den traurigen Tatsachen in dieser Welt abfindet, sondern bessere schafft. Mittelpunkt des christlichen Glaubens ist der zu neuem Leben auferstandene Jesus. Und an diesem neuen Leben sollen wir Anteil haben - nicht irgendwann, sondern schon heute. Wir sollen aus der Kraft der Auferstehung leben, uns darüber freuen, dass Jesus der Herr über allem ist. Eine bessere Grundhaltung kann es gar nicht geben!
Der Auferstandene stellt alles auf den Kopf, was wir über das Leben dachten. Er bricht all dem Bahn, was wir für nicht überlebensfähig oder nicht realisierbar hielten. Alle großen und kleinen, vielleicht vergeblichen Versuche, Frieden zu schaffen und mehr Menschlichkeit zu leben, sind im Sinne Gottes.
Burkhard Mayer
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.