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Andacht vom 24.01.2010:

Esra lobte den HERRN, den großen Gott, und das ganze Volk antwortete: "Amen! Amen!" und alle hoben die Hände zum Himmel. Dann knieten sie sich nieder, und mit dem Gesicht zur Erde beteten sie den Herrn an. Nehemia 8,6 (Neues Leben)

Einige Zeit nach meiner Taufe besuchte ich einen Gottesdienst unserer Freikirche in England, an dem überwiegend farbige Gemeindeglieder teilnahmen. Solch einen Gottesdienst hatte ich vorher noch nie erlebt. Die Lieder waren sehr rhythmisch; teilweise klatschten die Besucher mit. In den Gebeten und auch während der Predigt hörte ich immer wieder laute "Amen"- Rufe. So viel Gefühl im Gottesdienst kannte ich nicht. Ich habe mich ziemlich unwohl gefühlt.

Aufgewachsen war ich in der evangelischen Kirche, die bekannt für einen nüchternen und liturgischen Gottesdienst ist. Nach meiner Erwachsenentaufe habe ich auch eher die einfache Form des Gebetes kennen gelernt: Hände falten, Kopf senken und manchmal auch niederknien. Ich war es nicht gewohnt, Gefühle im Gottesdienst und im Gebet auszudrücken. Bis heute fällt mir das schwer.

Unser Andachtstext beschreibt gleich zwei Anbetungsformen in ein und derselben Gebetssituation: Die Gläubigen heben ihre Hände zum Himmel und loben Gott lautstark. Wenige Momente später knien sie nieder und beten mit dem Gesicht zum Boden den Herrn an. Welch ein starker Gefühlsausdruck der Anbetenden!

Die Bibel berichtet von zahlreichen Gebetsformen, denn so unterschiedlich die Menschen und Situationen sind, so vielfältig ist auch die Gebetsform: Gläubige fallen vor Gott nieder (Jos 7,6), sie klatschen in die Hände (Jes 55,12), erheben ihre Häupter (Luk 21,28) oder jubeln (Jes 25,9) und jauchzen (Ps 95,1.2). Und das muss so sein, denn wenn wir traurig sind, jubeln wir nicht, und wenn wir uns freuen, sollten wir das auch ausdrücken.

Wenn wir mit etwas lebendigeren Formen des Gebets oder des Gottesdienstes Mühe haben, will uns die Bibel ermutigen. Fassen wir Mut, in unserem Gebetsleben, ob in der Gemeinde oder zu Hause, unseren Gefühlen Gott gegenüber mehr Ausdruck zu verleihen. Vor allem aber ist es wichtig, in unseren Gebeten authentisch zu sein und Gott (und auch uns selbst) nichts vorzumachen - ob wir uns nun freuen oder traurig, ärgerlich oder verzagt sind. Dadurch werden wir mehr Tiefe in unserem Glauben erleben und mit Sicherheit ganz neue Erfahrungen mit Gott machen.

Roland Nickel

Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.

 

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