Andacht vom 25.02.2010:
Ihr seid das Licht der Welt. Es kann die Stadt, die auf einem Berge liegt, nicht verborgen sein. Matthäus 5,14
Am frühen Morgen war ich auf der Autobahn westwärts unterwegs. Die Sonne kam schon hervor und ich konnte im Rückspiegel sehen, wie sie immer größer und heller wurde. Plötzlich tat sich eine dichte Nebelwand vor mir auf. Ein bizarres Bild! Dann eine Schrecksekunde, weil alle Autofahrer plötzlich bremsten. Es war von einem Moment auf den anderen eine unheimliche Stimmung aufgekommen.
Nach einigen langen Minuten ereignete sich ein wunderbares Schauspiel: Die Nebelwand hob sich und die ganze Landschaft war in den strahlenden Sonnenschein des Morgens getaucht.
"Wie ist es denn mit meiner Ausstrahlung?", fragte ich mich. "Scheint mein Licht in dieser Welt auch wie die Sonne an diesem Morgen?"
Charles H. Spurgeon sagte einmal: "Ein fröhlicher Christ ist eine Empfehlung für seinen Glauben. Wie du vor einem Schaufenster stehst, um zu sehen, was man dort alles kaufen kann, so schauen dir die Leute ins Angesicht, um zu sehen, was da tief unten in deinem Herzen wohnt."
Ich dachte an Petrus, der ein begeisterter Jünger Jesu war und ihm drei Jahre nachfolgte. Doch eines Tages sagte Jesus zu ihm: "Ich habe für dich gebetet, dass dein Glaube an mich nicht aufhört. Wenn du dann wieder zu mir zurückgefunden hast, musst du deine Brüder und Schwestern im Glauben an mich stärken!" (Lk 22,32 GNB) Die meisten kennen die weitere Geschichte. Petrus erlebte sein Versagen und konnte nicht halten, was er versprochen hatte. Seine Ausstrahlung und Begeisterung für seinen Herrn wechselten damals wie das Wetter.
Als Jesus nach seiner Auferstehung den Jüngern am See Tiberias begegnete, war mit Petrus eine Veränderung geschehen. Als Jesus ihn fragte: "Simon, hast du mich lieber, als mich diese haben?", konnte er aus vollem Herzen sagen, ohne sich über andere zu erheben: "Ja, Herr, du weißt, dass ich dich lieb habe." Drei Mal fragte Jesus ihn und Petrus wurde traurig: "Herr, du weißt alle Dinge, du weißt, dass ich dich lieb habe." Jesus sagte zu ihm: "Weide meine Schafe!", und schließlich: "Folge mir nach!" (Joh 21,15-17.22b)
Was sehen die Menschen heute in meinem Leben und in meinem Gesicht? Ein leuchtendes Licht wie an einem strahlenden Morgen oder eine unheimliche Wolkenwand wie vor einem Unwetter? Sei ein Licht! Lass dein Licht heute in die Gesichter und Herzen der Menschen strahlen!
Ingrid Naumann
Quelle: Andachtsbuch des Advent-Verlags Lüneburg - mit freundlicher Genehmigung.